Abschlussprovision und Rendite bei Lebensversicherung

Abschlussprovision und Rendite bei Lebensversicherung

Immer mehr Verbraucher nehmen Abstand von der Kapitallebensversicherung, die insbesondere in den vergangenen zwei Jahren teilweise heftig kritisiert wird. Einer der Hauptkritikpunkte besteht darin, dass die Rendite für Sparer nicht mehr besonders interessant ist, was zum einen an den niedrigen Kapitalmarktzinsen liegt. Zum anderen ist es im Bereich der Lebensversicherung so, dass der Garantiezins in der Vergangenheit mehrmals gesenkt wurde und im kommenden Jahr (2015) nur noch 1,25 Prozent betragen wird. Zwar gibt es zusätzlich noch Überschussanteile, die sich nach dem erzielten Gewinn der Versicherungsgesellschaft richten, aber dennoch sind zahlreiche Experten der Auffassung, dass es bei Neuabschlüssen im Bereich der Kapitallebensversicherung in naher Zukunft kaum noch Erträge geben wird, die oberhalb von vier Prozent liegen werden.

Neben den gesunkenen Renditen gibt es aber noch einen weiteren Punkt, der den möglichen Ertrag bei einer Kapitallebensversicherung schmälern kann. Gemeint ist die Abschlussprovision, die nahezu jeder Versicherungsnehmer bei Abschluss des Versicherungsvertrages einkalkulieren muss. Zwar wird diese Abschlussprovision nicht sofort bezahlt, sondern meistens mit den Beiträgen der nächsten Jahre verrechnet, aber dennoch ist es letztendlich so, dass die Abschlussprovision die Gesamtrendite der Kapitallebensversicherung natürlich reduziert. Je nach Versicherungsgesellschaft und Vertrag bewegt sich die Abschlussprovision meistens bei durchschnittlich einem Prozent, wobei die Versicherungssumme als Basis dient.

Wer sich also beispielsweise zum Abschluss einer Kapitallebensversicherung über 100.000 Euro entscheidet, der muss im Durchschnitt eine Abschlussprovision von 1.000 Euro einkalkulieren. Bei monatlichen Beiträgen von beispielsweise 100 Euro würden im Prinzip fast die gesamten Einzahlungen des ersten Jahres zum Bezahlen der Abschlussprovision dienen. Um welchen Teil die Abschlussprovision die Gesamtrendite letztendlich verringert, ist nicht ganz einfach auszurechnen, jedoch bieten zahlreiche Versicherungsunternehmen durchaus Programme an, mit deren Hilfe eine Kalkulation möglich ist. Neben der Abschlussprovision gibt es bei der Kapitallebensversicherung noch weitere indirekte Kosten, die ebenfalls zu einer Reduzierung der möglichen Gesamtrendite führen.

Bei einer Kapitallebensversicherung besteht der vom Sparer gezahlte Beitrag nämlich im Prinzip aus drei Teilen. Dies ist zum einen der Risikoanteil und zum anderen wird ein Teil des Beitrages in Form des Kosten- und Sparanteils an das jeweilige Versicherungsunternehmen bezahlt. Schätzungsweise zwischen 70 und 80 Prozent des monatlich eingezahlten Beitrages wird als Sparanteil verwendet, sodass dieses Kapital wirklich zur Anlage zur Verfügung steht. Aufgrund dieser Kosten steigen durchaus immer mehr Anleger und Sparer auf andere Produkte um, wie zum Beispiel auf Banksparpläne oder fondsgebundene Rentenversicherungen.

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