Bei einer Kreditvergabe wird immer Bonität vorausgesetzt

Bei einer Kreditvergabe wird immer Bonität vorausgesetzt

Im Rahmen einer Kreditvergabe beachten die Banken verschiedene Faktoren, die insbesondere auch erhebliche Auswirkung auf die Kosten des Kredites und die vertraglichen Rahmenbedingungen haben können. Zu diesen Faktoren gehört vor allem die Bonität des potentiellen Kreditnehmers. Diese wird von der Bank bei einer Kreditvergabe stets vorausgesetzt. Dieser Umstand ist verschiedenen Faktoren geschuldet. So ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht für die Bank entscheidend, dass der Kreditnehmer die kreditierte Summe vollständig zurückführt. Tut er dies nicht, kann die Bank trotz der Zinsen des Kreditnehmers keinen Gewinn erwirtschaften. Ein Garant für das vollständige Rückführen der kreditierten Summe ist aber vor allem die Bonität, also die Kreditwürdigkeit, des Kreditnehmers. Denn in dieser drückt die prozentuale Wahrscheinlichkeit aus, mit der der Kreditnehmer den Kredit zurückführen wird.

Dafür wird die Bonität anhand verschiedener Faktoren ermittelt, die insgesamt Rückschlüsse darauf zulassen, wie Kreditwürdig der potentielle Kreditnehmer ist. Diese Faktoren beruhen dabei auf denkbar einfachen Überlegungen. So setzt die Bonität des Kreditnehmers etwa zunächst eine hohe Eigenkapitalquote voraus. Die dahinter stehende Überlegung ist klar. Denn wenn der Kreditnehmer über ausreichend Eigenkapital verfügt, ist es für ihn ein leichtes, die geschuldete Leistung, also insbesondere die Zahlung von Zinsen und die Rückfuhr der kreditierten Summe, zu erbringen. Insbesondere sinkt somit die Gefahr von Zahlungsausfällen, da der Kreditnehmer die Tilgungsraten zur Not auch aus seinem Eigenkapital bestreiten kann. Auf gleich gelagerten Erwägungen beruht auch die Beurteilung der wirtschaftlichen Zuverlässigkeit des potentiellen Kreditnehmers.

Denn wenn dieser in der Vergangenheit alle finanziellen Verpflichtungen zuverlässig erfüllt hat, kann der Kreditgeber mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der potentielle Kreditnehmer auch die fragliche Verpflichtung mit entsprechender Moral erfüllen wird. Demnach hat die Bonität entscheidende Bedeutung im Prozess der Kreditvergabe. Zum einen wird die Bank den Kredit auch nur bei einer entsprechenden Bonität des potentiellen Kreditnehmers vergeben. Darüber hinaus kann dieser aber nur auf günstige Konditionen, also insbesondere niedrige Kreditzinsen, hoffen, wenn er über ausreichend Bonität verfügt. Denn die Bank lässt sich ein hohes Risiko bei der Kreditvergabe, welches wiederum durch eine entsprechend schlechte Bonität ausdrückt, durch recht hohe Zinsen ausgleichen. Diese Notwendigkeit besteht jedoch bei einer hohen Bonität nicht.

Hier kann die Bank davon ausgehen, dass der potentielle Kreditnehmer seine Verpflichtungen aus dem Vertrag erfüllen wird, also insbesondere die kreditierte Summe pflichtgemäß zurückführt. Deshalb kann die Bank bei der Bestimmung der Zinsen im Ergebnis knapper kalkulieren, da ein Wegfall von Teilen der kreditierten Summe nicht zu befürchten ist. Der Gewinn der gewerblich handelnden Bank kann sich folglich alleine aus den Zinsen bestimmen, ohne dass Risiken wie Tilgungsausfälle einkalkuliert werden müssen. Da die Bank also durchaus auch mit sehr geringen Zinsen ausreichend Gewinn aus dem Kredit machen kann, setzt sie diesen so fest, dass er für den potentiellen Kreditnehmer möglichst vorteilhaft ist.

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