Der Tagesgeld Zins bei der Tagesanleihe des Bundes ist vergleichsweise gering

Der Tagesgeld Zins bei der Tagesanleihe des Bundes ist vergleichsweise gering

Die Tagesanleihe ist ein Wertpapier des Bundes, die jedoch erst ab Juli 2008 zu haben ist. Aufgrund der erstklassigen Bonität des Emittenten, der Bundesrepublik Deutschland, zählt die Tagesanleihe zu einer der sichersten Geldanlagen überhaupt und liegt so gleichauf mit Bundesschatzbriefen oder Bundesfinanzierungsschätzen. Der wichtigste Unterschied hierbei ist jedoch, dass für die Geldanlage keine feste Laufzeit vereinbart wird, sondern dass das Geld täglich verfügbar ist, ebenso wie auf den beliebten Tagesgeldkonten. So will der Bund den Banken Konkurrenz machen und etliche Anlegergelder einsammeln. Möglich ist diese neue Anlage bereits ab einem Betrag von 50 Euro. Als weitere Besonderheit werden die Zinsen, die verdient werden, täglich ausgezahlt, was zu einem enormen Zinseszinseffekt führen kann.

Die Verzinsung der Tagesanleihe orientiert sich grundsätzlich am Eonia-Zins, dem so genannten Euro Overnight Index Average. Dieser Zinssatz wird aus dem durchschnittlichen Zins berechnet, zu dem sich Banken untereinander über Nacht Geld verleihen. Die Berechnung des Eonia wird von der EZB, der Europäischen Zentralbank vorgenommen und ist eng mit deren Leitzins verbunden. Bei der Tagesanleihe wird der Eonia-Zins jedoch nicht 1:1 an die Anleger weitergegeben, sondern es erfolgt ein Abschlag, der abhängig ist von der Zinshöhe. Liegt der Eonia beispielsweise unter 2%, erhält der Anleger diesen Zinssatz abzüglich 0,15 Prozentpunkte. Bei einem Eonia-Zins zwischen 2-6% p.a. erfolgt ein Abschlag von 7,5%, liegt der Eonia gar über 6%, werden immerhin 0,45 Prozentpunkte abgezogen.

So gewährleistet der Bund, dass die Verzinsung der Tagesanleihe sehr transparent ist, gleichzeitig ist so eine sofortige Reaktion auf sich verändernde Leitzinsen möglich. Eine Rechnung des Emittenten zeigt, dass Anleger hierdurch im letzten Jahr inklusive der Zinseszinseffekte eine Rendite von 3,69% p.a. erzielen konnten, der durchschnittliche Tagesgeldzinssatz lag 2007 bei 3,57%. Im Vergleich mit anderen Tagesgeldprodukten ist die Tagesanleihe somit kein überdurchschnittlich verzinstes Produkt, sondern sie liegt eher im Mittelfeld. Derzeit bietet der Tagesgeldmarkt Verzinsungen zwischen 1,5-5,0% p.a., die meisten der Banken befinden sich jedoch in der Spanne von 3,3-4,0% p.a.

Lediglich bei Aktionen (beispielsweise für Neukunden) können Anleger Renditen weit über dem aktuellen Marktzins erzielen. Weiterhin ist zu beachten, dass die Tagesanleihe ein Wertpapier ist und somit in einem Wertpapierdepot verwahrt werden muss. Dies hat zur Folgt, dass Depotgebühren die Rendite nochmals schmälern können, wodurch das Produkt eher uninteressant wird. Eine Alternative ist jedoch die Verwahrung der Tagesanleihe durch die Deutsche Finanzagentur, die sowohl Kauf als auch Verkauf der Anleihe und die Verwahrung vollkommen kostenlos übernimmt. Die Kontoführung kann hierbei entweder online, per Telefon oder Brief erfolgen.

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