Die Notenverteilung bei einem Fonds Rating

Die Notenverteilung bei einem Fonds Rating

Mit der Bewertung von Fonds beschäftigen sich eine Reihe von sogenannten Fondsratingagenturen. Dabei bewerten und analysieren Spezialisten ausgewählte Fonds und Benoten diese. Das System der Benotung wird Ranking oder auch Rating genannt. Gedacht ist es eigentlich dafür, dass der Kleinanleger, der nicht in der Materie steckt, sich diese Bewertungen als Grundlage für eine Kaufentscheidung nimmt. Das Problem der Bewertung ist, dass ein Fonds von verschiedenen Agenturen unterschiedlich bewertet sein kann, da bei den Agenturen die Maßstäbe für die jeweilige Fondsbewertung auch unterschiedlich sind. So vergeben manche Agenturen maximal fünf Sterne als Bestnote, bei anderen Agenturen sind drei Sterne schon die beste Bewertung. Wieder andere Agenturen bewerten mit fünf Buchstaben, wobei dann A die Bestnote ist und ein Fonds mit AAA dann ein Top Produkt sein kann.

Bekommt ein Fonds aufgrund seiner langen Fondshistorie eine gute Bewertung beim Rating, muss das letzten Endes nicht heißen, dass der Fonds Kontinuität aufweist. Auch die Wertentwicklung der Fonds wird unterschiedlich gewichtet, einige bewerten diese mit 70 Prozent andere Ratingagenturen geringer. Dieses System kann also durchaus mehr Verwirrung stiften als Nutzen bringen. Experten raten immer wieder, dass Anleger nicht die Priorität bei ihrer Kaufentscheidung auf das Bewertungssystem des Fonds legen. Die unterschiedlichen Bewertungsmethoden tragen nicht dazu bei, dass Fonds miteinander vergleichbar werden. Einige Ratingagenturen vergeben nur dann Noten, wenn dieser Fonds bereits seit mehr als fünf Jahren am Markt ist und sich mit einer bestimmten Zahl gleichgearteter Fonds vergleichen lässt.

Andere Ratingagenturen, die bezahlt werden, lassen in die Bewertung eines Fonds auch die Qualitäten des jeweiligen Fondsmanagers einfließen. Manch Agenturen geben ihre Bewertungen nur für die Vergangenheit ab und manche lassen auch Prognosen für die zukünftigen Erwartungen einfließen. Für den Anleger ist es viel wichtiger, ob ein Fonds in sein Depot und zu seiner allgemeinen Anlagestrategie und zu seinem persönlichen Chancen- und Risikoprofil passt. Die Bewertungen der Fonds können dabei nur eine unterstützende Funktion haben und sollten dann erst an zweiter Stelle stehen. Dazu kommt, dass viele Agenturen, die die Fondsbewertung durchführen, dieses nur auf Anforderung der Fondsgesellschaften tun und sich die Bewertung entsprechend bezahlen lassen.

Die Fondsanbieter hingegen nutzen dann die Ergebnisse der bezahlten Bewertung, um ihre Produkte bestens zu verkaufen. Wird ein Fonds mit Bestnoten ausgezeichnet, dann wird das in Prospekten beworben und zählt auch als Argument für den Verkauf der Produkte. Selbst die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz rät den Anlegern, sich nicht ausschließlich auf das Bewertungssystem zu verlassen. Fonds mit schlechten Noten oder mittelmäßiger Bewertung haben allerdings den Nachteil, dass sie sich auch schlechter verkaufen lassen, weil es doch zu viele Anleger gibt, die ausschließlich nach der Bewertung eines Fonds ihre Kaufentscheidung treffen. Wer sich auf das Rating oder Ranking von Fonds verlassen will, der muss die Aussagekraft und auch die Grenzen der Bewertungen genau kennen.

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