Edelmetalle als krisensichere Geldanlage

Edelmetalle als krisensichere Geldanlage

In den Bereich der Rohstoffe werden neben Rohöl, den diversen Lebensmitteln, die auch als Industrie-Produkte dienen wie Mais oder Raps, unter anderem auch Metalle wie Gold, Silber, Platin oder Kupfer eingruppiert. Die Edelmetalle Gold, Silber und Platin bilden daher auch aus Anlegersicht eine eigene Gruppe und sind nicht unbedingt mit den sonstigen Rohstoffen zu vergleichen. In der Regel gilt eine Anlage in Edelmetalle als eine Art sicherer Hafen, da Edelmetalle als inflationssicher gelten und daher besonders stabil sind. Dennoch haben natürlich auch Edelmetalle Kursschwankungen in Form von sich ändernden Preisen zu verzeichnen. Für den Anleger gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten, wie er in das Finanzprodukt Gold, Silber und natürlich auch Platin sein Geld investieren kann. Als nahezu einziger Rohstoff ist es beim Edelmetall möglich, diesen auch in physischer Form zu erwerben und dadurch in den Wert des Metalls zu investieren. Dieser physische Erwerb findet durch den Kauf von Goldmünzen oder Goldbarren bzw. alternativ durch den Erwerb von Silbermünzen oder Silberbarren statt.

Diese Art des Investments ist auf der einen Seite zwar die direkteste Möglichkeit, wie man überhaupt in Edelmetalle investieren kann, auf der anderen Seite handelt es sich aber auch um die teuerste Möglichkeit, in Gold oder eines der anderen Edelmetalle zu investieren. Teuer ist dieses Investment aufgrund zweier Faktoren, nämlich auf der einen Seite dem recht großen Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis bei den Goldbarren, noch ausgeprägter bei den Goldmünzen, und zum anderen muss man natürlich auch noch Kosten für die Verwahrung der Metalle einkalkulieren, also beispielsweise die Jahresmiete für einen Banksafe. Zusammen betragen diese Kosten sicherlich auf den Wert des Metalls umgerechnet rund fünf Prozent im Minimum, die man erst einmal durch eine Wertsteigerung des Goldes oder des Silbers „herein holen“ muss. Neben dem Kauf von Barren oder Münzen kann man natürlich in Edelmetalle genauso investieren, wie es bei anderen Rohstoffen der Fall ist, also zum Beispiel über Goldaktien, Silberaktien, Zertifikate, CFDs oder spezielle Fonds.

Bei Gold- oder Silberaktien handelt es sich in der Regel um Aktien von Gold- oder Silberminen, die mit dem Abbau und dem Verkauf des Metalls beschäftigt sind und so ihren Gewinn erzielen. Ansonsten sind bei diesem Investment natürlich alle Risiken und Chancen zu beachten, die auch für andere Aktienwerte gelten. Möchte man nicht sein Kapital „auf eine Karte“ in Form eines Investments in eine Aktie setzen, kann man alternativ auch in Zertifikate investieren, die eine Goldaktie oder auch einen Edelmetall-Index als Basis haben. Hier muss man als Anleger allerdings genau schauen, welche Art von Zertifikat man nutzen möchte, da hier bezüglich der Ausstattungsmerkmale zum Teil ganz unterschiedliche Versionen am Markt vorkommen. Als sehr spekulatives Element kann auch über den Kauf von CFDs in Silber oder in Gold investiert werden. Die Chancen auf hohe Gewinne locken hier viele Anleger an, allerdings muss man auch das hohe Verlustrisiko bedenken.

Denkt man grundsätzlich über ein Investment in Edelmetalle nach, dann stellt man sich häufig zunächst die Frage, welche Faktoren einen Einfluss auf den Preis von Silber und Gold haben. In erster Linie spielen hier wie bei jedem anderen Produkt natürlich Angebot und Nachfrage eine Rolle, doch aufgrund welcher Ereignisse erhöht oder reduziert sich die Nachfrage? Ein Faktor ist sicherlich, wie gut es der Wirtschaft geht. Gold gilt zum Beispiel als Investment, dass viele Anleger gerade in Krisenzeiten nutzen, sodass hier dann auch die Preise fallen. Andererseits kann das auch bei einem Wirtschaftsaufschwung passieren, wenn zum Beispiel die Gold- oder Silber verarbeitende Industrie mehr Aufträge erhält und daher auch verstärkt den Rohstoff Gold oder Silber nachfragt. Derzeit (Dezember 2009) befindet sich der Goldpreis beispielsweise mit rund 1.200 US-Dollar auf einem absoluten Rekordniveau.

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