Kennzahlen der Kapitalrentabilität

Kennzahlen der Kapitalrentabilität

In einem Unternehmen gibt es eine Vielzahl von Zahlen und Fakten, die sich mindestens einmal im Jahr in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung gebündelt wiederfinden. Aufgrund der Vielfalt der Zahlen ist es besonders für Banken als potentielle Kreditgeber nicht immer einfach, die Bonität eines Unternehmens zu bewertet. Eine Hilfe sind in diesem Bereich verschiedene Kennzahlen, die etwas über die wirtschaftliche Situation und Bonität des Unternehmens aussagen können. Ein Bereich sind hier zum Beispiel die Kennzahlen der Kapitalrentabilität. Mit der Kapitalrentabilität ist das Verhältnis des erzielten Gewinns zum vorhandenen Fremdkapital bzw. Eigenkapital gemeint. Daher unterscheidet man in diesem Bereich bereits zwei Kennzahlen, nämlich die Eigenkapitalrentabilität und die Gesamtkapitalrentabilität.

Diese Kennzahl ist deshalb zur Analyse von Unternehmen recht wichtig, weil der Gewinn als Zahl alleine noch nicht besonders aussagekräftig ist. Erst wenn man den Gewinn in Bezug zu dem eingesetzten Kapital setzt, wird daraus eine aussagekräftige Kennzahl. Würde ein Unternehmen beispielsweise einen Jahresgewinn von zwei Millionen Euro erzielen, hat dieser Gewinn natürlich einen völlig anderen Stellenwert, ob das Unternehmen beispielsweise dafür Kapital in Höhe von 10 Millionen Euro oder 100 Millionen Euro einsetzen musste. Um die Kennzahl der Eigenkapitalrentabilität zu erhalten, ist der Gewinn durch das Eigenkapital zu dividieren.

Bei der Gesamtkapitalrentabilität hingegen wird der Gewinn (vor Steuern) plus den Zinsen für das Fremdkapital durch das Eigen- und Fremdkapital dividiert. Um diese Kennzahlen dann bewerten zu können, sollte man stets die Branche berücksichtigen, in welcher das Unternehmen tätig ist. So kann es beispielsweise in der Praxis der Fall sein, dass eine Eigenkapitalrendite von acht Prozent in der Baubranche sehr hoch ist, in der Finanzbranche aber eher recht gering. Eine weitere Kennzahl, die ebenfalls in den Bereich der Kapitalrentabilität fällt, ist die Cash-Flow Kapitalrentabilität. Der Cash Flow ist etwas vereinfacht ausgedrückt der Jahresüberschuss addiert mit den nicht auszahlungswirksamen Aufwendungen (zum Beispiel Abschreibungen) und subtrahiert mit den nicht einzahlungswirksamen Erträgen.

Zu der Cash-Flow Kapitalrentabilität gelangt man nun, indem selbiger mit 100 multipliziert wird und anschließend die Summe durch das durchschnittlich eingesetzte Gesamtkapital dividiert wird. Generell muss man allerdings festhalten, dass die verschiedenen Kennzahlen der Kapitalrentabilität natürlich nur ein Teil einer vollständigen Analyse eines Unternehmens sein können. Besonders im Rahmen der Fundamentalanalyse werden noch einige weitere Kennzahlen untersucht, wie zum Beispiel die Eigenkapitalquote oder das Kurs-Gewinnverhältnis bei börsennotierten Unternehmen.

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