Sind Garantiefonds rentabel und sinnvoll?

Sind Garantiefonds rentabel und sinnvoll?

Im Fondsbereich gibt es von Zeit zu Zeit Favoriten der Experten und vor allen Dingen auch der Anleger, sodass eine Fondsart besonders beliebt ist und häufig genutzt wird. Derzeit sind vor allem die Garantiefonds „in aller Munde“ und werden von immer mehr Anlegern genutzt. Der Hauptgrund für diesen Zulauf ist sicherlich das gestiegen Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Diese möchten zum einen sehr sicher anlegen, zum anderen aber auch eine sehr gute Rendite erzielen, und da scheinen die Garantiefonds die ideale Lösung zu sein. Zudem kann man auch die Zulagen der Riester Rente nutzen, wenn man in einen so genannten Riester Fonds, der letztendlich immer ein Garantiefonds ist, im Rahmen eines Sparplans investiert. Doch sind Garantiefonds wirklich sinnvoll, oder herrscht momentan bei den Anlegern ein viel zu positives Bild vor? Um die Frage beantworten zu können, ob Garantiefonds wirklich sinnvoll sind, muss man zwei wichtige Aspekte beachten.

Vom Sicherheitsstandpunkt her können die Garantiefonds insoweit als sicher bezeichnet werden, als dass zum einen beim Fonds ohnehin kein Emittentenrisiko besteht, und die Garantiefonds zusätzlich zum anderen noch den Vorteil der Kapitalgarantie haben. Diese muss beim Riester Garantiefonds bei 100 Prozent liegen, bei Garantiefonds ohne Verbindung zur Riester Rente kann die Kapitalgarantie allerdings auch bei 80 oder 90 Prozent „enden“. Der zweite wichtige Aspekt ist neben der Sicherheit natürlich die Rendite. Wie sieht es mit der Rendite der Garantiefonds im Vergleich zu „normalen“ Aktienfonds aus?

Kurz gesagt ist es so, dass die hohe Sicherheit bei den Garantiefonds natürlich ihren Preis hat, und dieser wirkt sich selbstverständlich negativ auf die Rendite aus. Und das gleich in zweifacher Hinsicht. Zunächst einmal zeichnen sich die Garantiefonds fast immer im negativen Sinne durch sehr hohe Gebühren aus. Muss der Anleger bei einem „normalen“ Aktienfonds durchschnittlich einen Ausgabeaufschlag von vier Prozent und eine Managementgebühr von jährlich 1,25 Prozent zahlen, so berechnen Garantiefonds selten einen Ausgabeaufschlag unter 5,50 Prozent und eine Managementgebühr nicht unter 2,00 Prozent.

Zu dieser negativen Auswirkung auf die Rendite in Form der Gebühren kommt aber noch hinzu, dass auch der durchschnittlich erzielte Ertrag beim Garantiefonds geringer ist als bei den Aktienfonds im Durchschnitt. Der Grund dafür ist, dass die Garantiefonds entweder ihre Depots durch Derivate vor Verlusten absichern (und Derivate kosten natürlich Geld), oder aber das Guthaben in Fondsanteilen der Anleger einige Jahre vor Vertragsablauf in ertragsärmere Renten- oder Geldmarktfonds umgeschichtet wird, um die Bestände zu sichern. Durchschnittlich kann man davon ausgehen, dass die Rendite beim Garantiefonds mindestens 1,50 Prozent (im Durchschnitt) geringer ist, als wenn man sich für einen reinen Aktienfonds entscheidet.

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