Was bedeutet eine schlechte Bonität im finanziellen Alltag?

Was bedeutet eine schlechte Bonität im finanziellen Alltag?

Das oft gehörte Schlagwort der Bonität ist heutzutage dank der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung mit immer zunehmender Zahl der Verbraucherinsolvenzen in aller Munde. Auch dank dem wieder risikoaverser werdenden Finanzmarkt spielt die Bonität des Marktteilnehmers eine wichtige Rolle. Allerdings ist nur für die wenigsten Personen auch tatsächlich greifbar, welche Auswirkungen die Bewertung der Bonität eines Marktteilnehmers auf dessen Handeln am Markt hat. Insofern ist es oft nicht ersichtlich, was eine schlechte Bonität im finanziellen Alltag bedeutet. Um den Sachverhalt zu ergründen was eine negative Bonität bedeutet ist zunächst zu bemerken, dass die Bonität einer Person heutzutage maßgeblich zentral von der Schufa bestimmt wird. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das im Auftrag der Banken und anderer am Finanzmarkt tätigen Unternehmen permanent wirtschaftlich und finanziell relevante Daten der Marktteilnehmer sammelt und auf diese Weise stets aktuelle Bonitätsprofile der Person erstellt.

Vor einem Vertragsschluss kontaktiert die Bank oder das Unternehmen nunmehr die Schufa, welche für eine gewisse Gebühr eine Bewertung der Bonität an das Unternehmen sendet, welches auf diese Weise die Sicherheiten des potentiellen Kunden bewerten kann. Nach diesem Verfahren gewinnen nahezu alle Unternehmen Informationen über ihre Kunden. Haben diese aufgrund irgendeines Umstands, den sie möglicherweise nicht einmal selbst zu verschulden haben ein negatives Bonitäts Schufa Scoring, lehnt das fragliche Unternehmen den Vertragsschluss mit dem potentiellen Kunden regelmäßig ab. Dies ist etwa häufig bei Kreditanträgen potentieller Kreditnehmer der Fall. Verfügt ein potentieller Kreditnehmer über eine schlechte Bonität, ist es für ihn zunächst nahezu unmöglich, einen Kredit bei einer gewerblichen Bank aufzunehmen, sodass er oftmals auf Alternativen wie Auslandskredite oder private Kredite ausweichen muss um seinen finanziellen Bedarf zu decken.

Während es möglicherweise für den Marktteilnehmer zu verkraften ist keinen Kredit zu bekommen, wirkt sich die schlechte Bonität ebenfalls auf den alltäglichen Geldverkehr aus. So wird eine Person mit schlechter Bonität nur sehr selten eine Kreditkarte von einer Bank bekommen. Auch ein Girokonto ist für solche Personen in der Regel unmöglich. Dies hat natürlich ganz gravierende Auswirkungen auf den finanziellen Alltag, da an vielen Punkten des Geldverkehrs, die für den Kunden der Bank durchaus vorteilhaft sein können, nicht teilgenommen werden kann. Dies beschränkt letztlich auch die Möglichkeiten der Geldanlage, was etwa für vermögende Anleger, die sehr hohe Gehälter beziehen, diese aber nur unregelmäßig einnehmen, wie etwa Journalisten, zu einem großen Problem werden kann.

Drastischer sind aber die Auswirkungen auf den Bereich außerhalb des Zahlungsverkehrs. Denn auch Anbieter von Telefondienstleistungen holen vor dem Vertragsschluss die entsprechenden Informationen über die Bonität des Kreditnehmers ein. Das hat zum Ergebnis, dass Personen mit schlechter Bonität regelmäßig keine Mobiltelefonverträge abschließen können, sodass insofern auf Pre Paid Modelle zurückgegriffen werden muss. Auch etwa Ratenkäufe sind regelmäßig nicht möglich. Die sich daraus ergebenden Einschränkungen für den finanziellen Alltag der betreffenden Person sind offensichtlich. Diese sind insbesondere in ihrem wirtschaftlichen Handeln stark eingeschränkt.

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