Aktien langfristig halten hat ab 2009 keinen Vorteil mehr

Aktien langfristig halten hat ab 2009 keinen Vorteil mehr

Wer sich bei der Geldanlage für Aktien entschieden hat, wurde bisher für seine Risikobereitschaft dadurch belohnt, dass er die beim Verkauf von Aktien erwirtschafteten Gewinne nicht versteuern musste, wenn er seine Aktien mindestens ein Jahr lang gehalten hat. Diese Regelung gilt aber nur noch bis Ende 2008. Ab 2009 hat man keinen steuerlichen Vorteil mehr davon, seine Aktien langfristig zu halten. Mit Beginn des Jahres 2009 werden alle Kapitaleinnahmen gleicherweise versteuert. Bisher muss man nur die Zinserträge aus festverzinslichen Geldanlagen versteuern. Bei Anlagen in Aktien oder Aktienfonds waren bislang nur die Dividenden der Steuer unterworfen, die Gewinne aus dem Verkauf von Aktien dagegen waren steuerfreie Einnahmen.

Ab 2009 soll ein einheitlicher Steuersatz von 25 Prozent für alle Einkunftsarten aus Kapitalvermögen gelten. Zu den fünfundzwanzig Prozent kommt noch der Solidaritätszuschlag hinzu, so dass man etwa 28 Prozent vom Gewinn an den Staat abführen muss. Wenn diese neue Abgeltungssteuer im Januar in Kraft tritt, hat es also keinen Sinn mehr, Aktien länger als ein Jahr zu halten, denn die Steuer wird in jedem Fall fällig. Es gibt aber eine Möglichkeit, noch in den Genuss der alten Regelung zu kommen und Aktiengewinne steuerfrei einzustecken. Bis Ende 2008 gilt nämlich der Vertrauensschutz. Alle Aktienanlagen, die bis zum 31.12.2008 getätigt werden, unterliegen noch der alten Regelung.

Für diejenigen, die sich noch bis Ende des Jahres entschließen, ins Aktiengeschäft einzusteigen, bleibt für diese Aktienverkäufe alles beim Alten. Wenn sie sie mindestens ein Jahr lang halten, ist der Gewinn auch nach Januar 2009 noch steuerfrei. Dasselbe gilt natürlich auch für alle Anlagen, die noch früher getätigt wurden. Wer so wenig Einkommen hat, dass er mit dem Lohnsteuerjahresausgleich die bereits gezahlte Abgeltungssteuer zurück erstattet kriegt, für den ändert sich auch im nächsten Jahr nichts. Aber alle anderen, die diese Steuer zahlen müssen, sollten versuchen, noch in diesem Jahr eine grundsätzliche Entscheidung bezüglich ihrer Vermögensanlagen zu treffen.

Wer im Prinzip dafür ist, es mit Aktien zu versuchen und nicht mit den mageren Zinsen aus festverzinslichen Geldanlagen zufrieden ist, hat nur noch wenige Monate Zeit, sich die steuerlichen Vorteile zu sichern, die für die Aktien gelten. Wer Aktien eher skeptisch gegenüber steht, wird ab dem nächsten Jahr noch mehr Grund haben, auf Nummer Sicher zu gehen und sein Geld zu einem sicheren, wenn auch relativ niedrigen Zinssatz anzulegen.

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