Das Onlinebanking hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Bankkunden verwalten nun ihre Girokonten online, rufen so ihre Kontoumsätze ab und geben ihre Überweisungen ein. Diese Art der Kontoführung bringt nicht nur Zeitersparnis mit sich, sondern die Banken berechnen in der Regel für diese Kunden deutlich geringere Kontoführungsgebühren bzw. verzichten ganz darauf. Doch nicht nur Girokonten werden heute online verwaltet. Auch viele Anleger, die ein Wertpapierdepot bei der Bank führen, wollen dieses heute von ihrem heimischen PC aus selbst verwalten. Eine solche Verwaltung ist vor allem für diejenigen interessant, die umfangreiche Kenntnisse im Wertpapierbereich vorweisen können und daher auf eine Beratung vollständig verzichten können.
Die Wertpapierorders werden dann vom Kunden selbst eingegeben und später abrechnet. Weiterhin sind über die Systeme so auch Day-Trading-Orders möglich. Depots, die online geführt werden können, bieten neben den Direktbanken und Onlinebrokern auch alle Sparkassen sowie Filialbanken an. Die Konditionen der einzelnen Anbieter sind ebenso wie bei anderen Produkten sehr unterschiedlich. Diese Unterschiede beginnen bereits bei den Depotgebühren, die bei einigen Instituten kostenlos sind, andere Banken wiederum berechnen bis zu zwei Promille des Depotwertes, mindestens aber fünf Euro pro Monat. Weitere Unterschiede gibt es bei den Ordergebühren. Sie reichen von fünf bis 25 Euro pro Order, wodurch vor allem Trader, also Depotkunden mit vielen Orders, benachteiligt sein können. Auch die Orderabrechnung nach dem Auftragswert, beispielsweise ein Prozent, ist möglich.
Daher lohnt es sich, die Angebote zu vergleichen. Neben dem Depot benötigt der Anleger weiterhin ein Verrechnungskonto, über das die Orders abgerechnet werden können. Oftmals ist hier die Anlage eines Tagesgeldkontos möglich, so dass die Liquiditätsreserve, die vor allem in negativen Börsenzeiten gebildet wird, hoch verzinst wird. Auch bieten einige Institute, vor allem Onlinebroker, die sich auf den Onlinehandel mit Wertpapieren spezialisiert haben, besondere Serviceangebote. Dies können weiterführende Informationen zu Wertpapieren sein, Newsletter zur Entwicklung verschiedener Aktien oder auch die Onlineabfrage von Wertpapierkursen. Die Voraussetzung zum Führen eines Onlinedepots ist natürlich das Vorhandensein eines Wertpapierdepots, welches ebenfalls in vielen Fällen online eröffnet werden kann. Im Zusammenhang mit diesem Depot muss jeder Anleger ebenfalls die Angaben nach Wertpapierhandelsgesetz tätigen, wodurch seine Risikobereitschaft eingestuft werden kann.
Je nachdem, wie risikofreudig der Kunde ist und welche Kenntnisse er mit Aktienanlagen bisher sammeln konnte, können die Banken Aktienorders akzeptieren. Für einen eher sicherheitsorientierten Anleger liegt diese Obergrenze beispielsweise bei 30%, nur chancenorientierte Depotkunden können Aktien ordern, die bis zu 100% ihres gesamten Guthabens ausmachen. Weiterhin sind die Freischaltung für das Onlinebanking sowie die entsprechenden Zugangsdaten nötig. Diese werden von den Banken sofort nach Eingang des Onlineantrags an den Kunden versendet, das Depot wird nach dem Bestätigungsschreiben des Kunden, dass alle Unterlagen in einem geschlossenen Kuvert angekommen sind, freigeschaltet. Ab diesem Zeitpunkt können Orders eingestellt werden.