Wer sich Gedanken darüber macht, wie er sein Geld möglichst gewinnbringend anlegen kann, der muss sich zunächst einmal vor Augen halten, welche Geldanlageprodukte es eigentlich überhaupt gibt. In den westlichen Industrienationen, zu denen auch Deutschland gehört, ist die Auswahl der Produkte dabei ebenso gigantisch, wie die Vielzahl der Anbieter. Neben Tagesgeldkonten und Geldmarktfonds, den eher konservativen Anlageformen, gibt es eine Vielzahl verschiedener Investmentfonds, Aktienbaskets und sogar die Direktanlage in Aktien stellt oft eine sehr lukrative Sparform dar. Bei der Entscheidung, welche Anlageform man wählen sollte, welche also zurzeit zur den "Top Geldanlagen" gezählt werden kann, muss man neben der individuellen Risikobereitschaft stets auch die aktuelle Gesetzgebung im Auge behalten, vor allem in Bezug auf die Besteuerung. Während es bis zum 01.01.2005 nämlich z.B. noch möglich war, eine Lebensversicherung so abzuschließen, dass die Auszahlung steuerfrei war, gibt es diese Möglichkeit heute nicht mehr.
Eine ebenso starke Änderung steht den Anlegern nun zum 01.01.2009 ins Haus - die Abgeltungsteuer. Auf alle Einkünfte, die ab dem 01.01.2009 durch Zinsen und Kursgewinne generiert werden, kassiert der Staat 25% Steuer (zzgl. Soli, zzgl. Kirchensteuer - maximal 28%). Diese Entwicklungen sollte man bei der Wahl des richtigen Produktes also stets im Auge haben. Gerade in Bezug auf die Abgeltungsteuer, ist es wichtig sich ein Anlagerprodukt auszusuchen, das neben einer ausreichend hohen Rendite vor allem auch steuerliche Privilegien aufweisen kann. Der Sachverhalt ist dabei so: Wenn ein Anleger seine Gelder noch vor dem, 01.01.2009 anlegt, dann sind diese auch über den Jahreswechsel hinaus von der Abgeltungsteuer befreit, weil in diesem Fall die so genannte "Altfallregelung" greift.
Wenn aber ein Anleger sein Depot aktiv managt und auf evtl. Börsenveränderungen eingeht, dann führt die zweite Änderung des neuen Jahres prompt zu einer vollen Besteuerung der Gewinne mit der Abgeltungssteuer. Die einzige Art, der Abgeltungsteuer effektiv zu begegnen ist daher die Anlage in Dachfonds oder in so genannten Vermögensmandaten. Bei beiden Anlageformen wird das Geld nicht aus dem "Topf" herausgenommen und dann wieder eingezahlt, sondern Umschichtungen erfolgen stets auf Kontoebene, sind also von der Abgeltungssteuer befreit. Wer also vor dem 01.01.2009 eine solche Anlage tätigt, der kann auch in 20 Jahren noch seine Anteile verkaufen und hat niemals auch nur einen Cent Abgeltungsteuer bezahlt.
Wer sich allerdings nicht auf Fonds oder vergleichbare Kapitalanlageprodukte einlassen möchte, für den stellt das Tagesgeldkonto eine bequeme und zinsträchtige Alternative dar. Zwar ist der Zins in der Regel deutlich niedriger als bei einer langfristigen Fondsanlage, dafür kann der Anleger aber auch jeden Tag über sein Geld verfügen. Der Zins, der dabei auf die Einlagen des Tagesgeldkontos gezahlt wird, richtet sich stets nach dem EURIBOR (European InterBank Offered Rate) und verändert sich daher von Zeit zu Zeit mitunter erheblich. Wichtig aber ist, dass die Anleger sich bewusst darüber sind, dass selbst ein Zins von 3,5% gerade einmal den Wertverlust des Euro ausgleicht, eine echte Vermehrung des Geldes jedoch erst ab einem höheren Zins eintritt.