Bereits seit vielen Jahren finanzieren Städte und Gemeinden in Deutschland die Schulden, die sie in ihren Haushalten machen, mit speziellen Formen von Schuldverschreibungen. Häufig werden dazu so genannte Kommunalobligationen ausgegeben. Diese festverzinslichen Schuldverschreibungen sind so genannte indirekte Finanzierungsinstrumente und in der Regel nur für institutionelle Anleger geeignet. Anders sieht es dagegen bei Kommunalanleihen aus. Sie werden ebenfalls von Städten, Gemeinden oder Gemeindeverbänden emittiert und haben den gleichen Zweck, nämlich die Finanzierung von Darlehen für den jeweiligen Emittenten. Der wichtigste Unterschied zu Kommunalobligationen ist jedoch, dass Kommunalanleihen über den gewöhnlichen Kapitalmarkt gehandelt werden können. Aus diesem Grund sind Kommunalanleihen auch für private Anleger, die nur relativ kleine Summen zur Verfügung haben, eine interessante Alternative bei der Geldanlage.
Die Zeichnung von neu ausgegebenen Kommunalanleihen ist häufig schon zu relativ kleinen Beträgen möglich, zudem fallen hier, anders als zum Beispiel beim Kauf von Anteilen an einem Investmentfonds, keine hohen Ausgabeaufschläge oder vergleichbaren Gebühren an. Wer Kommunalanleihen in seinem Depot hat, kann diese zudem jederzeit an den Börsen, an denen diese gehandelt werden, verkaufen. Der Kauf von zusätzlichen Kommunalanleihen ist ebenso jederzeit möglich. Genau wie bei Anleihen, die von Unternehmen oder Staaten emittiert werden, gibt es bei der Kommunalanleihe eine jährliche Zinszahlung. Die Höhe des Zinssatzes wird in der Regel bereits bei der Ausgabe festgelegt.
Variable Zinsen sind ebenfalls möglich; in diesem Fall wird die Höhe der Zinsen an einen bestimmten Index gebunden. Oft dient der so genannte EURIBOR-Satz als Basis, die Höhe des Zinssatzes wird dann zu festgelegten Zeitpunkten immer wieder neu berechnet. Der wahrscheinlich wichtigste Vorteil, den Anleger beim Kauf von Kommunalanleihen haben, ist die vergleichsweise hohe Sicherheit, die mit diesen Wertpapieren verbunden ist. Oft werden Kommunalanleihen von größeren Städten ausgegeben, um damit etwa große Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Da es zum Thema Gläubigerschutz bei Kommunalanleihen sehr strenge gesetzliche Vorschriften gibt, profitiert man als Käufer davon, dass das eigene Kapital sehr sicher angelegt ist.
Natürlich wird aufgrund der vergleichsweise großen Sicherheit das angelegte Kapital bei Kommunalanleihen nicht so hoch verzinst wie es zum Beispiel bei Unternehmensanleihen oft der Fall ist. Darüber hinaus sollte man darauf achten, auch bei Kommunalanleihen das Risiko zu streuen und nicht allein auf Anleihen eines einzigen Emittenten zu setzen. Wenn es bei diesem zu einem teilweisen oder sogar kompletten Zahlungsausfall kommt, wäre man andernfalls sehr stark betroffen - absolute Sicherheit gibt es schließlich auch bei der Kapitalanlage in Kommunalanleihen nicht.