"Alte Aktien" und "Junge Aktien" und ihre Chancen und Risiken

"Alte Aktien" und "Junge Aktien" und ihre Chancen und Risiken

Die Geldanlage in Aktien bietet Renditechancen, die weit höher sind als die der festverzinslichen Bankprodukte. Allerdings stehen den Gewinnchancen auch hohe Verlustrisiken gegenüber. Viel hängt davon ab, dass man Aktien auswählt, die dem eigenen Sicherheitsbewusstsein entsprechen. So kann man zwischen jungen und alten Aktien wählen, die hinsichtlich ihres Gewinn- und Verlustpotentials große Unterschiede aufweisen. Unter alten Aktien versteht man die Aktien alteingesessener Unternehmen, die sich seit Jahren oder Jahrzehnten auf dem Markt behauptet haben. Für diese Firmen liegen verlässliche Werte vor. Die Fachleute kennen die Bilanzen dieser Aktiengesellschaften, sie kennen die Firmengeschichte und die Hochs und Tiefs, die die Firma im Laufe ihres Bestehens durchlebt hat.

Dank der vielen bekannten Daten lässt sich in etwa einschätzen, wie die Lage des Unternehmens in der Zukunft aussehen wird. Die Anlage in alte Aktien ist daher mit weniger Risiko behaftet. Allein dadurch, dass diese Unternehmen heil durch alle Krisenzeiten durch gekommen sind, spricht dafür, dass es sich um gesunde und solide Firmen handelt, die auch die Risiken der Zukunft meistern werden. Bei jungen Aktien dagegen handelt es sich um Unternehmen, die gerade neu an der Börse gehandelt werden und auf keine lange Firmengeschichte zurück blicken können. Meist handelt es sich bei diesen Aktiengesellschaften um Firmen, die innovative Geschäftsideen haben. So sind zum Beispiel die Aktien der Unternehmen, die sich mit der Erschließung erneuerbarer Energiequellen wie Solarstrom und Windkraft beschäftigen, zu diesen jungen Aktien zu zählen.

Viele dieser Unternehmen sind bereits auf gutem Wege, in absehbarer Zeit zu den Aktiengesellschaften zu gehören, die den Investoren zu empfehlen sind. Das ist nicht bei allen jungen Unternehmen so. Man denke nur an die vor zehn Jahren hochgejubelten Firmen des Neuen Marktes. Diese jungen Aktien stiegen damals in astronomische Höhen. Schließlich waren diese neuen Unternehmen auf Computer und das Internet spezialisiert, und das allein schien schon ein ausreichender Grund zu sein, die Aktien dieser Unternehmen zu kaufen und am erwarteten Gewinn zu verdienen. Die meisten dieser Firmen hatten unerfahrene Geschäftsführer und unausgegorene Unternehmenskonzepte. Als deutlich wurde, dass es sich bei diesen Geschäftsmodellen vor allem um heiße Luft handelte, brach der ganze Neue Markt in sich zusammen und riss auch die anderen Märkte mit sich.

Seit diesem Zusammenbruch sind die Anleger wieder vorsichtiger geworden, und viele haben das Vertrauen in die Börse bis heute nicht wieder gewonnen. Junge Aktien sollte man nur dann erwerben, wenn man sich mit der betreffenden Firma genau auskennt und die Chancen gegen die Risiken abwägen kann. Vor allem, wenn es noch keine Performance aus vergangenen Jahren gibt, sollte man als Laie lieber die Finger davon lassen. Alte Aktien dagegen bieten eine hinreichende Sicherheit. Wenn die Renditechancen der alten Aktien auch meist niedriger ist als die der neuen, so wird der Anleger doch dadurch entschädigt, dass auch das Risiko eines Verlustes sehr viel niedriger ist als bei neuen Aktien.

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