Das Darlehen gehört zu den Grundpfeilern der deutschen Finanzierungswirtschaft. Diese Stellung ist natürlich nicht unverdient. Das Darlehen als eine Form des Kredites ist sowohl für den Darlehensgeber als auch für den Darlehensnehmer eine vorteilhafte Gestaltung. Besonders hervorzuheben ist hier die gute Planbarkeit des Darlehens, die Möglichkeit der Zinsgestaltung und die rechtliche sowie vor allem auch steuerliche Behandlungen. Daneben stehen aber natürlich auch Nachteile, die das Darlehen in bestimmten Situationen nachteilig wirken lassen. So ist dieses erstaunlich unflexibel, insbesondere hinsichtlich der Zinsbestimmungen, vor allem aber auch im Rahmen der Tilgungsmodalitäten. Hier ist eine frühzeitige Tilgung des Darlehens nur selten möglich und selbst dann noch mit finanziell erheblichen Vertragsstrafen versehen. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, sich über die Alternativen zu einer Finanzierung durch Darlehen klar zu werden.
Diese können im Einzelfall gegenüber dem Darlehen durchaus vorteilhaft sein. Wann dies der Fall ist, lässt sich aber nicht abstrakt formulieren. Besonders interessant, da sehr flexibel, ist zum Beispiel der Dispokredit. Dabei handelt es sich ähnlich wie ein Kontokorrentkredit um eine Vereinbarung zwischen Bank und Kontoinhaber, dass letzterer jederzeit und ohne weiteres sein Girokonto im Rahmen einer so genannten Kreditlinie bis zu einem festgelegten Betrag überziehen kann. Dementsprechend wird diese Form der Finanzierung auch als Überziehungskredit bezeichnet. Besonders vorteilhaft ist diese Gestaltung insbesondere dann, wenn der Finanzierungsnehmer häufiger kleinere Mengen Kapital benötigt, um bestimmte Güter des Alltags anzuschaffen. Unterstützt werden die Vorteile des Dispokredit beziehungsweise Überziehungskredit auch von der Flexibilität der Tilgungsmodalitäten.
So gibt es hier nahezu keine festen Regeln. Der Kontoinhaber kann etwa den gesamten finanzierten Betrag auf ein mal mit der nächsten Gehaltszahlung ausgleichen, was Zinsen spart, bei einem Darlehen aber nie möglich ist. Die vorangestellte Möglichkeit eignet sich dabei besonders für kleinere Finanzierungen. Soll hingegen ein großer Geldbetrag finanziert werden, eignet sich die Grundschuld in besonderem Maße. Dabei handelt es sich zunächst um ein normales Darlehen, mit dem Unterschied, dass die Bank zur Sicherung ein Grundpfandrecht an dem Grundeigentum des Darlehensnehmers begründet. Signifikant ist hier, dass die Bank ein geringeres Risiko trägt, also in der Regel auch weniger Zinsen auf das Darlehen erhebt. Damit wird diese Finanzierung im Vergleich zum reinen Darlehen meist günstiger. Nachteilig ist hier aber vor allem die lange Vertragslaufzeit.
So wird diese in der Regel auf bis zu 15 Jahre festgelegt um die Tilgungsraten entsprechend klein zu halten. Eine weitere Finanzierungsalternative ist vor allem beim Kauf von Immobilien der Mietkauf. Hier bewohnt der Käufer eine gewisse Zeit das Kaufobjekt aufgrund eines klassischen Mietvertrages, bevor er später nach einer einseitigen Erklärung die Immobilie unter Anrechnung der bisher gezahlten Mietzahlungen käuflich erwirbt. Im Rahmen des Autokaufs ist das so genannte Leasing eine vergleichbare Alternative zum Darlehen. Dieses ist ähnlich ausgestaltet wie der erwähnte Mietkauf.