Bereits seit dem Jahr 2000 setzte ein schleichender Rückgang der Werte bei Internet und Medienaktien ein. Hierzu war nun ein gesunder Menschenverstand oberstes Gebot. Wer diesen bewies, war sich zumindest dem Risiko seiner Anlage bewusst. Noch besser wäre es natürlich gewesen sich diesem gar nicht erst aus zu setzen. Doch eine Vielzahl der Investoren bedachte genanntes Risiko nicht. Dies ist vor allem mit den mehr oder weniger hilfreichen Tipps zur Kapitalanlage in Aktien. Die Medien versuchen sicher nicht absichtlich potenzielle Anleger auf die falsche Fährte zu locken. Jedoch lassen sich viele dennoch gern zu regelrechten Kurzschlussentscheidungen hinreißen. Eine positive Sicht der Dinge ist nicht immer der optimale Weg um einen Börsenkurs zu beurteilen. In vielen Wirtschaftsmagazinen und entsprechenden Fernsehsendungen wurde dennoch dieser Eindruck vermittelt. Dies führte zur Irreleitung einiger Anleger. Somit werden einige Investoren ihre damalige Entscheidung mit Sicherheit bedauern. Dies zeigt die Wichtigkeit des Vergleichs mehrerer Aussagen. Dies umfasst vor allem die Unterscheidung verschiedener Aktienanalysen. Bloßes Vertrauen in einen einzigen Experten ist hier fehl am Platze.
Es sollte somit vor allem bedacht werden, dass gesetzte Kursziele in keiner Weise gleichbedeutend sind mit den realen Entwicklungen. Die Wirtschaft ist nicht in einem derartigem Maße einzuschätzen. Der Spiegel brachte dieses Problem bereits im Jahre 2000 auf den Punkt. Der entsprechende Artikel aus der laufenden Nummer 50 des Magazins verriet die Empfehlungen der Konsortialführer. Diese stellten sich zu einem großen Teil als negativ heraus. Kunden der entsprechenden Banken verloren hierdurch nicht geringe Summen Kapital. Ein Negativbeispiel hierfür ist eine Empfehlung für Gigabell durch eine Bank im Jahre 2000. Bereits im September des gleichen Jahres meldete das Unternehmen die Insolvenz an. Dies zeigt deutlich, dass auch auf Expertenmeinungen nicht immer uneingeschränkt Verlass ist.
Die hierfür versprochenen unabhängigen Analysen hielten sich nicht an ihre eigenen Vorgaben. So wurden Interessen der Bank vor die Interessen der Kunde gestellt. Auch in New York wurden derartige Machenschaften durch entsprechende Kontrollbehörden festgestellt. Der SEC und die ansässige Staatsanwaltschaft führten Ermittlungen gegen einige Investmentbanken durch. Auch hier waren die Analysen nicht durch tatsächliche Fakten, sondern durch puren Eigennutz gedeckt. Besonders für Börsenneulinge waren derartige Verkaufsempfehlungen durchaus nützlich. Recherchen ergaben, dass Analyseergebnisse zuerst den Banken vorgelegt werden mussten, um dann auch vor den Kunden bestehen zu können. Es ist also anzunehmen, dass eine entsprechende Vorselektion durchgeführt wurde.
Ein nicht gerade kundenfreundlicher Vorgang. Dies zeigt die Notwendig der Einholung mehrerer Analyseergebnisse, für private wie auch für geschäftliche Anleger. Die Einstellung vieler bei Banken angestellter Analysten besteht aus dem Grundsatz des möglichst schnellen und häufigen Verkaufs einer Aktie. Es ist also Vorsicht geboten. Auch überschwänglicher Optimismus ist allein kein Garant für ansteigende Börsenkurse. Ein deutsches Beispiel bietet die Deutsche Telekom. Diese wurde noch zum Zeitpunkt des Höchststandes am 5. März 2000 von einigen Banken weiter empfohlen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die entsprechende Aktie jedoch schon mit einem KGV von knapp 100 geführt.