Der Informationsbedarf im Rahmen des Börsenhandels ist immens. Er ist nicht nur Grundlage für das reine Verständnis des Handels, sondern vielmehr auch Basis für die Ver- und Ankaufsentscheidungen des Händlers. So setzen bestimmte Informationen Verkaufsimpulse, während andere den Impuls zum Kauf einer bestimmten Aktie geben. Dieser Informationsbedarf kann und sollte durch zahlreiche Quellen gestillt werden. Dabei ist neben der Chartanalyse auch gerade die Auswertung und Interpretation aktueller Nachrichten zu beachten. Allerdings gilt dies nicht für Nachrichten jeglicher Art, sondern nur spezielle, wirtschaftsbezogene Neuigkeiten, die vor allem in den zwei wirtschaftlich orientierten Tageszeitungen abgedruckt werden. Auf der Basis dieser Nachrichten kann der Anleger durchaus Aktien kaufen und verkaufen. So können derartige Nachrichten zunächst deutliche Verlaufsimpulse für bestimmte Aktien setzen, was in der Praxis auf viele verschiedene Arten der Fall sein kann.
Einen deutlichen Anstoß zum Kauf einer Aktie kann zum Beispiel die Bekanntgabe des Jahresabschlusses der AG in der Bilanzkonferenz sein. Berichtet die Zeitung hier zum Beispiel über einen guten Jahresabschluss und vermutlich steigenden Umsatz im nächsten Wirtschaftsjahr, ist durchaus davon auszugehen, dass die Kurse der Aktien des Unternehmens in der Folgezeit steigen werden. Schließlich wird der Preis der Aktie an der Börse zwar vor allem durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bestimmt, der konkrete reale Wert des Wertpapiers, der vor allem von der Dividendenerwartung bestimmt wird, die wiederum auf dem Umsatz des Unternehmens fußt, spielt letztlich aber ebenfalls eine überragende Wirkung.
Weiterhin können auch bestimmte Nachrichten über die konkreten Rahmenbedingungen den Kurs einer Aktie beeinflussen und damit eine Anregung zum Kauf setzen. Die Möglichkeiten sind hier durchaus zahlreich und heterogen. In der Praxis sind es hier besonders oft Nachrichten über Kriege, Naturkatastrophen oder Unfälle, die den Wert der Aktie beeinflussen. Ist zum Beispiel ein förderintensives Ölfeld aufgrund eines Brandes ausgefallen, ist damit zu rechnen, dass die Kurse für Öl an der Börse deutlich steigen. Das wiederum hängt in erster Linie von dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ab, das sich ja konkret auf den Preis auswirkt. Fällt ein Ölfeld aus, sinkt das Angebot, während die Nachfrage gleich bleibt oder möglicherweise sogar steigt, weil auf Vorrat gekauft wird.
Häufig wird so auch auf politische Ereignisse reagiert. In den letzten Jahren ließ sich das besonders bei der Solarkraft feststellen. Wurden hier höhere Subventionen für Solarkraft bekanntgegeben, stieg jedesmal der Kurs der Aktie, da mit einem höheren Umsatz zu rechnen war. Das oben gesagte gilt natürlich spiegelbildlich für Verkaufsimpulse. Gibt das Unternehmen in der Bilanzkonferenz etwa keinen Gewinn, sondern einen Verlust bekannt, wird darunter der Wert der Aktie leiden. Wenn die OPEC ein neues Ölfeld erschließt, entspannt sich dank des erhöhten Angebots der Preis. Grundsätzlich alle oben genannten positiven Faktoren sind durchaus auch geeignet, die gegenteilige Wirkung auszulösen.