Bankkunden haben heutzutage eine große Auswahl an Darlehen, die für unterschiedliche Zwecke genutzt werden können. Grundsätzlich unterteilen die meisten Banken ihre Angebote aus dem Bereich der Finanzierung in zwei Sparten, nämlich in die Kredite für Privatkunden und in diejenigen Darlehen, die vorrangig an Firmenkunden vergeben werden. Während die Privatkunden in aller Regel mit insgesamt drei Standardkrediten auskommen, nämlich mit dem Dispositionskredit, dem Ratenkredit und dem Immobilienkredit, gibt es besonders im gewerblichen Bereich eine ganze Reihe von spezielleren Krediten. Dazu zählen zum Beispiel Existenzgründungsdarlehen, Warenfinanzierungsdarlehen oder auch die sogenannten Ausfuhrkredite. Am Namen dieser Kredite lässt sich bereits erkennen, für welche Art von Kunden diese spezielle Finanzierung interessant sein könnte.
Denn da von der Ausfuhr gesprochen wird, muss es sich um Personen bzw. Unternehmen handeln, die etwas mit dem Import bzw. Export von Waren zu tun haben. Und tatsächlich ist es so, dass die Ausfuhrkredite vor allen Dingen von Exporteuren genutzt werden. Den Exporteuren dienen die Ausfuhrkredite meistens zur Refinanzierung der eigenen Geschäfte. In vielen Fällen können die Exporteure mit einem Ausfuhrkredit solche Kosten finanzieren, die während des Zeitraums der Produktion eines bestimmten Gutes anfallen. Denn bis die produzierten Güter verkauft werden, sei es im Inland oder mittels Export im Ausland, können durchaus einige Wochen oder sogar Monate vergehen. Da die Produktion aber natürlich sowohl Materialkosten als auch Personalkosten verursacht, muss quasi der spätere Verkaufserlös durch den Ausfuhrkredit vorfinanziert werden.
Neben den Produktionskosten gibt es aber noch weitere Aufwendungen, die der Exporteur prinzipiell durch einen Ausfuhrkredit finanzieren bzw. refinanzieren kann. Dazu zählen zum Beispiel offene Forderungen, die der Exporteur gegenüber seinen Geschäftspartnern bzw. gegenüber seinen Kunden hat. Denn gerade beim Export ist es durchaus üblich, dass den Käufern etwas längere Zahlungsziele eingeräumt werden, die der Verkäufer wiederum in gewisser Weise vorfinanzieren muss. Meistens werden solche Ausfuhrkredite nicht von den „normalen“ Universalbanken vergeben, sondern häufig sind es Banken, die sich auf solche Finanzierungen spezialisiert haben. Eine sehr bekannte Bank in dieser Sparte ist zum Beispiel die AKA Ausfuhrkredit GmbH. Aber auch über die KfW-Bank bzw. über deren Gesellschaft IPEX können Kunden ihre Exportgeschäfte finanzieren.