Auch der Finanzierungsmarkt hat in den vergangenen Jahren von der immer weiter voranschreitenden Globalisierung profitieren können. Dies macht sich unter anderem positiv bei den Bankkunden bemerkbar, denn die Auswahl an kreditgebenden Anbietern hat sich in den letzten Jahren wesentlich vergrößert. Ein Grund dafür ist, dass immer mehr ausländische Banken die Möglichkeit haben, am deutschen Markt ihre Finanzierungen anzubieten. Für immer mehr Kunden kommen daher nicht nur Finanzierungen über eine inländische Bank infrage, sondern Auslandsfinanzierungen werden ebenfalls vermehrt in Betracht gezogen. Unter dem Begriff Auslandsfinanzierung versteht man in aller Regel ein Darlehen, welches von einer Bank vergeben wird, die im Ausland ansässig ist. Eine weitere Definition besteht darin, dass es sich bei diesen Krediten um Darlehen handelt, die in einer fremden Währung vergeben werden.
Solche Darlehen werden demzufolge als Fremdwährungsdarlehen bezeichnet und im Normalfall von ausländischen Banken vergeben. Für den Kreditnehmer kann eine Auslandsfinanzierung über ein Fremdwährungsdarlehen verschiedene Vorteile bieten. Viele Kreditsuchende entscheiden sich deshalb für ein Währungsdarlehen, weil in dem Land, in dem die kreditgebende Bank ansässig ist, vielleicht niedrigere Kreditzinsen als in Deutschland zu zahlen sind. Auch wenn die EZB-Leitzinsen als Basis für die Hypothekenzinsen dienen und im gesamten Euroraum identisch sind, so kann es in der Praxis natürlich dennoch vorkommen, dass zum Beispiel eine spanische Bank ein Darlehen zu einem günstigeren Zinssatz als eine deutsche Bank vergibt.
Allerdings würde es sich in diesem Fall nicht um ein klassisches Währungsdarlehen handeln, denn auch die spanische Bank wird den Kredit in Euro vergeben. Demzufolge sind es meistens Banken außerhalb des Euroraums, die ein klassisches Fremdwährungsdarlehen an deutsche Kreditnehmer vergeben. Neben dem möglichen Zinsvorteil gibt es aber noch einen anderen Grund, weshalb sich viele Kreditnehmer für ein Fremdwährungsdarlehen sowie die damit verbundene Auslandsfinanzierung entscheiden. Der Grund sind die möglichen Währungsgewinne, die aus dem Fremdwährungsdarlehen resultieren können.
Solche Gewinne erzielt der Kreditnehmer unter der Voraussetzung, dass der Devisenkurs zwischen Euro und Fremdwährung sich zwischen Aufnahme und Tilgung des Darlehens so entwickelt, dass der Wert der Fremdwährung gegenüber dem Euro fällt. Sollte allerdings das umgekehrte Szenario eintreten, der Euro also gegenüber der Fremdwährung schwächer werden, so würde der Kreditnehmer Währungsverluste erleiden. Daher sind Fremdwährungsdarlehen stets mit einem gewissen Risiko verbunden.