Seit einigen Jahren hat sich der Fokus der Anleger immer mehr weg von festverzinslichen Anlagen und hin zu den chancenreichen Anlagen der Börsen verlagert. Während Anleger, die das Risiko nicht scheuen, oft vor einer Direktanlage in Aktien nicht zurückschrecken, gehen "Otto-Normal-Verbraucher" in der Regel lieber in Fonds und versuchen auf diese Weise ein möglichst starkes Wachstum des eingesetzten Kapitals zu erzielen. Fonds gibt es dabei für die unterschiedlichsten Arten von Investment, für verschiedene Branchen und mit verschiedenen Zielsetzungen. Neben Länder- und Indexfonds sind es jedoch vor allem die Branchenfonds, die von Anlegern immer wieder in großem Umfang nachgefragt werden. Der Grund ist mit Sicherheit der, dass man bei einer einzelnen Aktie nur sehr schwer einschätzen kann, wie sich dieser Wert entwickeln wird, wenn man jedoch gleich auf einen ganzen Sektor setzt, dann ist es sehr viel einfacher, eine ungefähre Vorhersage zu machen - das gilt auch für Fonds.
Von besonderem Interesse sind stets die Fonds, deren Anlagepolitik darauf ausgerichtet ist, in die chemische Industrie zu investieren. Diese Fonds sind in keinster Weise an Investments in irgendwelche Länder gebunden, sondern können sich auf der ganzen Welt die Unternehmen der chemischen Industrie heraussuchen, von denen sie meinen, dass diese die besten Chancen für die Zukunft bieten. Wenn man also beurteilen möchte, wie die Fonds der chemischen Industrie sich in den nächsten Jahren entwickeln werden, dann muss man zuerst einmal auf die Frage eingehen, welche Chancen die chemische Industrie an sich hat - als Ganzes und weltweit. Um auf die Frage nach den Aussichten für die chemische Industrie eingehen zu können, ist es wichtig, zu verstehen, was alles mit "Chemie" zusammenhängt. Chemie ist nämlich nicht nur "Umweltverschmutzung" und "Müll", Begriffe, die viele Menschen mit dem Wort assoziieren, Chemie ist auch "Nahrungsmittelchemie", "Agrochemie" oder "Petrochemie". Gerade die drei letztgenannten Begriffe sind mit ziemlicher Sicherheit wichtige Pfeiler der zukünftigen Weltkonjunktur. Gehen wir kurz auf die einzelnen Punkte ein:
Nahrungsmittelchemie
Die Nahrung der Menschen in den Industrienationen ist überaus hochwertig - sowohl geschmacklich, wie auch in Bezug auf die Nährstoffe. In den kommenden Jahren wird sich jedoch dieser Markt mit Sicherheit noch weiter ausweiten - es gilt, immer neue Geschmacksträger zu finden und die Nahrungsmittel beständig noch gesünder zu machen.
Agrochemie
Das weltweite Angebot an Nahrungsmitteln wird immer knapper und die landwirtschaftlichen Anbauflächen müssen immer größere Erträge abwerfen. Ohne Entwicklungen der Chemie, Dünger und Pflanzenschutzmittel, wird dies mit Sicherheit nicht funktionieren.
Petrochemie
Da das weltweite Angebot an Mineralölen immer knapper wird, ist es nicht weiter verwunderlich, dass immer neue Quellen nach Öl angezapft werden müssen. Neben der Verwertung von Ölschlämmen spielt in diesem Zusammenhang besonders die Gewinnung von alternativen Kraftstoffen eine immer größere Bedeutung. Ein ein Aspekt, der die Petrochemie noch über Jahre beschäftigen wird.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Fonds der chemischen Industrie in einem sehr interessanten und zukunftsträchtigen Markt agieren. Aufgrund der hohen Volatilität in eben diesem Markt wird es jedoch mit Sicherheit zu enormen Performanceunterschieden zwischen den Fonds der chemischen Industrie kommen.