Auswirkungen der geplanten Finanztransaktionssteuer

Auswirkungen der geplanten Finanztransaktionssteuer

Im Finanzbereich wird seitens der Politik derzeit über einige gravierende Veränderungen diskutiert. Und tatsächlich besteht nach der Finanzkrise sicherlich auch Handlungsbedarf in dieser Richtung, denn wirklich zurück gegangen ist die Anzahl der spekulativen Geschäfte am Finanzmarkt sicherlich seit der Finanzkrise nicht. Konkret wird zur Zeit darüber gesprochen, ob man eine neue Steuer einführen sollte, die auch unter der Bezeichnung Finanztransaktionssteuer bekannt geworden ist. Tatsächlich stehen sogar gleich zwei Steuern aus diesem Bereich in der Diskussion, nämlich zum einen die Finanzmarkttransaktionssteuer, auch gerne als Börsenumsatzsteuer bezeichnet, und zum anderen die Finanzmarktaktivitätssteuer.

Wenn es um das Pro und Kontra bezüglich dieser Steuern geht, dann muss man sich natürlich zunächst auch die Frage nach den Auswirkungen der geplanten Finanztransaktionssteuer stellen. Relativ schnell ausdiskutiert scheint dabei das Für und Wider bei der Finanzmarktaktivitätssteuer. Diese ist in der Form vorgesehen, dass die Gewinne von allen Unternehmen aus dem Bereich der Finanzdienstleister, also vorwiegend Banken und Fondsgesellschaften, zusätzlich besteuert werden sollen. Das trifft auch auf die Gehälter/Boni der Manager zu. Diese Aktivitätssteuer, übrigens auch als Bankenabgabe bezeichnet, ist relativ unumstritten und zeigt bisher auch keine möglichen Nachteile. Deutlich mehr umstritten ist allerdings die Finanzmarkttransaktionssteuer. Die Auswirkungen der geplanten Finanztransaktionssteuer könnten nämlich nach Meinung vieler Experten sowohl positiv als auch negativ sein.

Es gibt zwei Grundszenarien, was die möglichen Auswirkungen der Steuereinführung betrifft. Dabei spielt allerdings auch noch eine entscheidende Rolle, ob Deutschland die Steuer im Alleingang einführt, oder ob im Rahmen der Europäischen Union oder sogar auf weltweiter Ebene ebenfalls eine derartige Steuer eingeführt wird, was derzeit jedoch eher unwahrscheinlich zu sein scheint. Das positive Szenario, was im Grunde auch die Intention der geplanten Transaktionssteuer ist, sieht so aus, dass sich durch die Transaktionssteuer die Anzahl der spekulativen Geschäfte deutlich verringert und somit auch das von vielen als schädlich bezeichnet Short-Selling und Spekulieren auf fallende Kurse abnimmt. In der Diskussion sind übrigens Steuersätze im Bereich zwischen 0,02 und 0,50 Prozent. Dieser Wert bezieht sich dann jeweils auf das gehandelte Volumen, also der Gegenwert der gehandelten Produkte.

Wer also beispielsweise Aktien im Gegenwert von 20.000 Euro handelt, müsste dann bei einer eingeführten Transaktionssteuer von 0,20 Prozent immerhin 40 Euro zahlen. Besonders die so genannten Daytrader könnten von dieser Steuer hart getroffen werden, da diese zum einen große Volumen handeln, zum anderen aber auch schon bei kleinen prozentualen Gewinnen eben aufgrund des hohen Volumens hohe Gewinne erzielen, die dann durch die Steuer deutlich gemindert würden. Aber genau darin sehen die Experten auch eine Gefahr. Denn das negative Szenario sieht auf der anderen Seite so aus, dass die Trader einfach auf ausländische Börsenplätze ausweichen, an denen keine Transaktionssteuer vorhanden ist. Die Folge wären deutliche Umsatzeinbußen an den deutschen Börsen, wenn eine Einführung der Steuer nicht zumindest auf europäischer Ebene im Einklang erfolgt.

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