Auswirkungen eines steigenden Öl Preis auf die Aktienkurse

Auswirkungen eines steigenden Öl Preis auf die Aktienkurse

Die internationale Weltwirtschaft hört in ihrer Entwicklung auf einige bisweilen merkwürdig anmutende Gesetzmäßigkeiten. Gleiches gilt natürlich in ebenso hohem Maße für die Aktienkurse. So besagt eine bisher als durchaus verlässlich geltende Regel der Finanzprofis, dass sich insbesondere hohe Ölpreise auf den Aktienindex niederschlagen und die Kurse der dort notierten Aktien drücken. Dies hängt vor allem von den, aus den hohen Rohstoffpreisen resultierenden, Umsatzeinbußen der Unternehmen ab. So hängt zwar der temporäre Wert einer Aktie in besonders hohem Maße von dem Verhältnis des Angebots und der Nachfrage nach der Aktie auf der Börse und somit auch von Spekulationen ab. Letztlich fußt aber der reale, tatsächliche Wert der Aktie, die de facto ja nicht anderes ist, als ein verbrieftes Mitgliedschaftsrecht an der betreffenden Gesellschaft, von dem Umsatz des Unternehmens ab.

Ist ein sinkender Umsatz zu befürchten, sinkt auch der Kurs der Aktie, da diese weniger nachgefragt wird. Daraus folgt auch die theoretische Auswirkung der Ölpreise für die Aktienkurse. Sind die Preise für Rohstoffe, wie gerade Öl, hoch, muss das Unternehmen mehr Kapital für die Produktion oder die Logistik ihrer Produkte aufwenden. Das drückt natürlich die Umsatzerwartungen. Dabei macht sich ein derartig hoher Ölpreis durchaus in der Bilanz bemerkbar. Darüber hinaus sind die Unternehmen auch ganz konkret vom Sinken der Nachfrage betroffen. So verfügt der Verbraucher in Zeiten höher Ölpreise über deutlich weniger Kapital und ist zu weniger Konsum bereit. Statt dessen wird das meiste Geld für die Bestreitung des Lebensunterhalts, in dem Ölpreise natürlich viel ausmachen, man denke nur an Kosten für Benzin und Heizöl, aufgewendet.

Auch dieser Umstand führt im Ergebnis zu einem geringeren Umsatz einer Vielzahl von Unternehmen, was sich letztlich auch auf die Aktienkurse ausüben dürfte. Trotz dieser Umstände, die mit den derzeitig extrem hohen Ölpreisen eigentlich durchaus gegeben sind, zeigen sich Finanzexperten über die derzeitige Stabilität der Aktienkurse verwundert. So trotzen diese seit einiger Zeit völlig unbeeindruckt den hohen Ölpreisen. Großartige Kurseinbrüche, die auf die Ölpreise zurückzuführen wären, lassen folglich noch auf sich warten. Dieser Umstand wird von den internationalen Finanzmarktexperten unterschiedlich beurteilt und bewertet. So wird etwa die Meinung vertreten, der internationale Markt sei gegen die heftig steigenden Ölpreise etwas immun geworden.

Zugeschrieben wird dieser Umstand unter anderem der immer noch fortdauernden amerikanischen Immobilienkrise, die letztlich sich zu einer internationalen Finanzmarktkrise entwickelt hat, von der gerade auch in Deutschland zahlreiche Banken betroffen sind. Unter den Umständen dieser verheerenden Krise müssten die Auswirkungen des Ölpreises auf die Aktienkurse relativiert werden. Einigkeit besteht aber insoweit, als dass dieser Zustand nicht mehr lange andauern wird. So befürchten die Profis, dass spätestens bei ersten Gerüchten einer Erhöhung der Leitzinsen durch die amerikanische Notenbank (Fed) die Aktienkurse endgültig zu Schwanken beginnen, was sich in einer Abwärtsspirale auswirken kann.

^