Der Wunsch eines Tages eine eigene Immobilie bauen oder kaufen zu können ist für viele Menschen eines der höchsten Lebensziele überhaupt. So gleich wie dieser Wunsch bei den meisten Menschen aber ist, so unterschiedlich sind die Ansätze, wie Menschen ihre eigenen vier Wände finanzieren. Viele Menschen versuchen dabei, eine Finanzierung gänzlich ohne Eigenkapital zu starten, was generell auch möglich ist, schlussendlich aber immer zu den teuersten Varianten gehört, wie man eine Immobilie erwerben kann. Einen "Königsweg" gibt es in der Immobilienfinanzierung zwar nicht, es gibt aber sicherlich einige Ansätze, über die es sich lohnt nachzudenken. Halten wir uns doch zuerst einmal vor Augen, welche Möglichkeiten der Kreditaufnahme man eigentlich generell hat: Da wären grundsätzlich erst einmal das Bauspardarlehen auf der einen Seite und das Annuitätendarlehen auf der anderen Seite. Zudem gibt es noch Lebensversicherungsdarlehen und diverse Fördertöpfe, die wir der Einfachheit halber nun aber einmal außer Betracht lassen wollen. Bleiben wir also bei den Annuitäten- bzw. Bauspardarlehen.
Welche Unterschiede gibt es hier? Nun, bei einem Annuitätendarlehen, das generell nichts anderes als ein gigantischer Ratenkredit ist, ist es so, dass man sich eine gewisse Darlehensmenge, z.B. 200.000 Euro aufnimmt und diese dann in festen, monatlichen Raten an das Kreditinstitut zurückbezahlt. Neben den monatlichen Zinszahlungen wird dabei in aller Regel auch eine Tilgung bezahlt, die den Darlehensbetrag für die nächste Ratenverrechnung leicht verringert. Bei einem Zinssatz von 5% eff. und einer Tilgung von 1% kann man dabei davon ausgehen, dass man ungefähr 370.000 Euro zurückbezahlt haben wird, bis das Darlehen endgültig abbezahlt ist - die Zinslast ist also enorm.
Um nun aber zu verstehen, warum die Zinslast bei einem Bausparvertrag deutlich geringer ist, muss zuerst einmal geklärt werden, wie ein Bausparvertrag überhaupt funktioniert. Eine Bausparkasse ist, vereinfacht gesagt, nichts anderes als ein Zusammenschluss von Menschen, die alle das Ziel haben, sich Immobilieneigentum anzuschaffen. Würde ein Mensch alleine z.B. 10 Jahre brauchen, sich sein Haus zu finanzieren, brauchen 10 Menschen schon nur noch ein Jahr und kann man sogar 120 Menschen gewinnen, so kann der erste sich bereits nach einem Monat sein Haus bauen, bezahlt dann aber selbstverständlich auch die Häuser der anderen Menschen mit. Bei einem Bausparvertrag wird nun nicht anderes getan, als dass ein Konto mit einem bestimmten Wert, der Bausparsumme, eingerichtet wird.
Bezahlt der Bausparer nun die Hälfte der Bausparsumme (in einigen Fällen auch nur 40%) in den Vertrag ein, so hat er das Recht, die gesamte Summe aus dem Vertrag zu entnehmen - die zweite Hälfte wird also als Darlehen gewährt. Die Zinsen, die auf solch ein Darlehen zu entrichten sind, sind in der Regel wesentlich niedriger als bei einem Ratenkredit, was vor allem daran liegt, dass der Bausparer schon im Vorwege lange auf große Teile seines Vermögens verzichtet hat. Eine extrem lange Rückzahlungsdauer des Darlehens kann den Zins allerdings erhöhen - hier sollte man also schon beim Abschluss aufpassen, welchen Tarif man abschließt.