Die Geldanlage im Ausland stand lange Zeit in dem Ruf, vor allem ein Modell für übermäßig begüterte Anleger mit dem Hang zur Steuerverkürzung beziehungsweise Steuerhinterziehung zu sein. Diese Sichtweise hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Die Änderung dieser Mentalität ist, vor allem in der Europäischen Union und dem Europäischen Wirtschaftsraum, insbesondere der stetig fortschreitenden Harmonisierung geschuldet, die auch im Bereich der direkten Steuer eine deutlich spürbare Rechtsangleichung mit sich bringt. Darüber hinaus ist insbesondere dem EuGH in Straßburg als Motor der Europäischen Harmonisierung und Hüter der binnenmarktlichen Grundfreiheiten für seine Rolle im Rahmen dieser Entwicklung zu danken. So führte der oben beschrieben Prozess, vor allem dank der Europäischen Grundfreiheiten, zu einer gezwungene Änderung der deutschen Rechtsprechung und Gesetzgebung auf dem Gebiet der Auslandslage.
Durch die endgültige Beseitigung der steuerlichen Diskriminierung dieser Finanzmodelle steht es nunmehr jedem Anleger frei, sein Geld im Ausland gewinnbringend anzulegen. Dies kann aus zahlreichen Gründen für den Anleger vorteilhaft sein. So kann dieser etwa die berühmt gewordene Sicherheit der Schweitzer Banken schätzen, die insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Bankenkrise erneut an Wert gewonnen hat. Darüber hinaus kann eine solche Anlage auch rein finanzielle Vorteile bringen. So sind die Zinsen in anderen Marktwirtschaften ganz anders aufgestellt, was letztlich zu einem deutlich höheren Zinsvolumen führen kann. Auch eventuelle Währungsspekulationen können vorteilhaft sein. Die meisten Anleger drängt es allerdings ins Ausland, um die Vielfalt ihres Portofolios zu erhöhen.
Trotz dieser Vorteile, die zweifelsohne vorhanden sind, sollten bei der Anlage im Ausland einige Punkte besondere Beachtung finden. Der erste Punkt ist dabei derjenige der Einlagensicherheit. Während die deutschen Banken ein umfassendes Fondssystem entwickelt haben, dass jeden eingelegten Euro mit nahezu einer Millionen Euro absichert, fehlen diese Gestaltungen im Ausland aufgrund anderer Regelungen oftmals gänzlich. In einem stabilen System wie der Schweiz wäre dieser Punkt zu vernachlässigen, aber vor allem die Bankenkrise in England hat gezeigt, dass es mit der Einlagensicherung in anderen Ländern nicht unbedingt weit her ist. Hier ist es für den Anleger unerlässlich, sich hinreichend über die eventuellen Risiken zu informieren im möglicherweise auch entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Dies kann etwa in der Form einer Versicherung geschehen, die die angelegte Summe für den Fall der Risikorealisierung absichert.
Ein weiterer Punkt, der insbesondere im Bereich außerhalb der Europäischen Union eine wichtige Rolle im Rahmen der Auslandsanlage spielt, ist das Währungsrisiko. So unterliegt der Wert einer Währung wie man klar am ehemals notorisch starken Dollar sieht teilweise starken Schwankungen. Sinkt der Wert einer Währung dauerhaft, sinkt natürlich der Wert der entsprechenden Anlage mit, da man für den gleichen Anlagebetrag letztlich weniger Euros zurückbekommt. Um ein solches Risiko zu vermeiden, sollte ausschließlich in Länder mit einer stabilen politischen und wirtschaftlichen Lage, beziehungsweise Infrastruktur, investiert werden.