Bei zu hohen Tagesgeld Zinsen sollte man genauer hinsehen

Bei zu hohen Tagesgeld Zinsen sollte man genauer hinsehen

Drei, vier oder fünf Prozent Zinsen? Bei Tagesgeldkonten erhalten Anleger vor allem bei den Direktbanken immer höhere Zinsen. Doch eine gewisse Skepsis ist angebracht, denn nicht immer gelten die Zinsen für das gesamte Kapital oder für die gesamte Anlagedauer. Deswegen empfiehlt sich immer ein ausführlicher Vergleich der gewährten Zinskonditionen, der Bedingungen und auch der teilweisen Einschränkungen seitens der Banken. Und diese findet man oftmals nur im Kleingedruckten und werden auch oftmals überlesen. Diese Nachteile mögen ja beim Tagesgeldkonto nicht ganz so gravierend sein, aber bei einem Festgeldkonto sollte man schon etwas mehr darauf achten. Nachfolgend kann man ein paar ganz gute Anhaltspunkte nachlesen, welche Aspekte man generell bei Geldanlagen beachten sollte.

Lockvogelangebote mit zeitlich begrenztem Zinssatz
Eine Frankfurter Direktbank bietet ihre Tagesgeldanlagen zu Zinsen an, die deutlich über 4 Prozent liegen und damit im sehr attraktiven Bereich. Allerdings handelt es sich dabei um einen Kombi-Zins: einem Basis-Zinssatz und einem Bonus, der nur für neue Kunden oder für neues Geld gewährt wird, das bisher noch nicht bei dieser Bank auf einem Konto lag. Hinzu kommt, dass der Bonus-Zinssatz zeitlich begrenzt ist und nur für ein halbes Jahr gewährt wird. Aktive Anleger, die immer das Beste für ihr Geld herausholen möchten, sollten sich danach rechtzeitig eine neue Tagesgeldbank suchen. Immerhin ist die Kontoführung und damit auch die Schließung eines Kontos kostenlos und das Geld ist jeden Tag verfügbar, da es bei Tagesgeldanlagen keine Kündigungsfrist gibt.

Angebote mit Kapitalbegrenzung
Hohe Tagesgeldzinsen werden als Lockvogelangebot oft nur für eine betragsmäßig begrenzte Anlagehöhe gezahlt. Die vier Prozent und mehr gelten dann zum Beispiel nur für einen Betrag bis zu 30.000 Euro. Für höhere Beträge zahlt die Bank nur einen besonders niedrigen Zinssatz, zum Beispiel 0,5 Prozent. Anleger sollten ihr Geld dann wirklich nur in der entsprechenden Höhe bei der Bank anlegen und sich die Zinsen auch nach einem Monat oder nach einem Vierteljahr auszahlen lassen und den Rest ihres Vermögens bei einer anderen Bank anlegen, die Tagesgelder ebenfalls attraktiv verzinst. Hinter manchen hohen Tagesgeldzinsen verstecken sich auch Staffelzinsen. Der höchste Zinssatz wird dann nur für einen Teilbetrag gewährt, während geringere Beträge mit niedrigeren Zinssätzen verzinst werden.

Kombinierte Tagesgeldangebote
Einige Banken bieten hohe Zinsen auf Tagesgeldern mit kombinierten Bedingungen an. So ist es möglich, dass ein Zinssatz von über vier Prozent nur für einen begrenzten Zeitraum und nur für neue Kunden gilt. Wenn die Bedingungen enden, sollte der Anleger am besten wieder neue alle Tagesgeldangebote prüfen und gegebenenfalls die Bank wechseln. Kontoeröffnungen sind immerhin heute einfach und problemlos über das Internet möglich. Bei einigen Tagesgeldangeboten werden die Zinsen auch an die Eröffnung eines weiteren Kontos oder Depots geknüpft, auf dem dann eine bestimmte Mindestgeldeinlage vorhanden sein muss. Anleger sollten hier genau prüfen, ob sie dieses neue zusätzliche Konto wirklich benötigen.

Immer auf die Sicherheit der Anlage achten
Neben Banken aus Deutschland bieten auf dem deutschen Markt auch europäische Banken Tagesgeldanlagen an, teilweise mit sehr hohen Zinsen. Während deutsche Banken sehr umfassenden Einlagensicherungsfonds angehören und damit das Geld der Anleger voll absichern, gelten bei ausländischen Banken andere Vorschriften mit teilweise geringeren Haftungsgrenzen. Unter Umständen wird bei Insolvenz der Bank dann nur ein Teil der Anlage voll zurückgezahlt und der Rest in einem prozentualen Verhältnis.

^