Oft ist es das Thema Nr. 1 in den Medien, die Rente. Zeitungen und Zeitschriften beschäftigen sich ebenso mit diesem Thema, wie Funk, Fernsehen und so ziemlich jede private Runde. Egal ob Geburtstagsfeier oder in der Betriebskantine, die „Schließung der Rentenlücke“ ist das am meisten diskutierte Thema dieser Tage. Was aber meint der Ausspruch „Schließen der Rentenlücke“ eigentlich genau? Und wie geht man effektiv vor, wenn man die Rentenlücke schließen möchte? Auf diese und andere Fragen wollen wir im Folgenden einmal etwas näher eingehen. Die Rentenlücke als solche ist eine Begrifflichkeit, welche die Differenz zwischen dem aktuellen Nettoeinkommen eines Arbeitnehmers und dem Geld, welches ihm als Rente ins Haus steht, beschreibt. Wenn ein Arbeitnehmer also bspw. zur Zeit 1500 Euro Netto verdient und eine Rentenprognose von 1000 Euro hat, dann besteht seine Rentenlücke aus 500 Euro. Die Rentenlücke ist jedoch keine starre Zahl, in diesem Fall 500 Euro, sondern lediglich eine Berechnungsgrundlage.
Diejenige Geldsumme, die dem Menschen als Rentner nämlich tatsächlich fehlen wird, lässt sich nicht ganz so einfach errechnen - sie ist von zu vielen, unterschiedlichen Faktoren abhängig. Einer dieser Faktoren, ist der so genannte Geldwertverlust, oder auch die Inflation. Wie wir alle wissen, bekommt man für 50 Cent heute so gut wie nirgends mehr einen Becher Kaffee, vor einigen Jahren aber kam man mit einer Mark noch recht leicht an das geliebte Heißgetränk. Dies ist nur ein Beispiel für eine Entwicklung, die in den letzten Jahren so gut wie jeder Deutsche deutlich zu spüren bekommen hat. Sämtliche Notwendigkeiten des täglichen Lebens werden immer teurer. Da die Menschen aber nicht unbedingt mehr verdienen als früher, verringert sich die Geldmenge, die dem Verbraucher zur Selbstbestimmung zur Verfügung steht.
Genau diese Thematik lässt sich nun auch auf die Rentenlücke übertragen: Wenn wir in unserem oben genannten Beispiel ausrechnen, dass der betreffende Mensch eine Versorgungslücke von 500 Euro haben wird, dann ist es notwendig, dass man als weiteren Faktor das individuelle Alter des Menschen betrachtet. Wenn dieser Mensch z.B. noch 20 Jahre bis zur Rente hat, dann kann man stark davon ausgehen, dass aus den 500 Euro Versorgungslücke mindestens 1000 Euro Lücke werden. Zwar bleibt die Zahl bei 500, das ist klar, der Wert des Geldes aber sinkt, was wiederum mehr Geld erforderlich macht. Sehr problematisch bei der Erörterung der individuellen Rentenlücke ist besonders die Tatsache, dass sehr viele Menschen sich auf die Bescheide der BFA oder LVA verlassen, die einem, im Idealfall, jedes Jahr zugeschickt werden.
In diesen Rentenbescheiden steht zwar immer eine aktuell erreichte Rentenanwartschaft, diese Zahl ist aber immer mit einem Fragezeichen zu versehen - es wäre ja nicht das erste Mal, dass die Rentenbezüge gekürzt werden. Die anderen Zahlen, die in jedem dieser Bescheide auftauchen, sind Hochrechnungen, die bestimmte, prozentuale Lohnerhöhungen zugrunde legen - da der Lohn sich aber wohl kaum jedes Jahr erhöhen wird, sind diese Zahlen meist einfach Unfug. Die Rentenlücke kann nun auf die unterschiedlichsten Weisen geschlossen werden, zum Beispiel durch eine zusätzlich angesparte Rente. Zu diesem Zweck kann man z.B. eine Riester-Rente oder eine Rürup-Rente abschließen, kann aber auch auf die betriebliche Altersversorgung oder eine private Rentenversicherung vertrauen.
Eine weitere Möglichkeit, die Rentenlücke effektiv zu schließen ist es, auszurechnen, wie viel Kapital man brauchen wird und dieses als einmalige Summe anzusparen. Zu diesem Zweck errechnet man die Versorgungslücke pro Monat und rechnet dann aus, wie viel Geld man bis zum Erreichen seines statistischen Lebensalters brauchen würde. Da aber im Alter in der Regel jedoch auch Reisen und dergleichen unternommen werden und die Menschen zudem immer älter werden, das Rentenalter also immer weiter nach oben erhöht werden muss, sollte man zu der auf diese Wiese ausgerechneten Zahl mindestens 30-40% hinzuaddieren.