Bei einer Kapitallebensversicherung setzen sich die Erträge, die dem Versicherten zufließen, aus zwei Komponenten zusammen. Zum einen schreibt der Versicherer einen Garantiezins gut und zum anderen gibt es die sogenannte Überschussbeteiligung. Dabei handelt es sich um eine Beteiligung an den Überschüssen, die der Versicherer im Laufe eines jeden Geschäftsjahres erzielt hat. Die Überschussbeteiligung nimmt dabei im Vergleich zum Garantiezins den deutlich höheren Teil des Ertrages ein, wird jedoch in keiner Weise garantiert. Die Berechnung der Überschussbeteiligung erfolgt nach einem nicht ganz einfachen Verfahren, welches den Kunden jedoch - etwas vereinfacht dargestellt - gut erläutert werden kann. Im Grunde geht es nämlich darum, den Gewinn zu berechnen, den der Versicherer erzielt und diesen dann auf alle Inhaber der Kapitallebensversicherung zu verteilen. Zunächst werden also die Ausgaben des Versicherers den erzielten Einnahmen gegenübergestellt.
Natürlich kann es daher auch schon einmal sein, dass die Ausgaben in einem Jahr höher als die Einnahmen sind, was jedoch eher selten vorkommt. In diesem Fall gäbe es keinen Gewinn und somit auch keine Überschüsse, an denen die Versicherten beteiligt werden könnten. Normalerweise existiert jedoch ein Jahresüberschuss, der dann auf die verschiedenen Versicherungsverträge aufgeteilt werden kann. Mitunter werden vorher noch bestimmte Kosten abgezogen, bevor der Gewinn an die Versicherten verteilt werden kann. Neben der Berechnung der Überschussbeteiligung ist zudem interessant zu wissen, welche Faktoren sich eigentlich auf die Höhe der erzielbaren Überschüsse auswirken können.
Dazu muss man jedoch verstehen, auf welche Weise die Überschüsse eigentlich zustande kommen können. Der Ablauf ist so, dass die Versicherten zunächst einmal Beiträge zur Kapitallebensversicherung zahlen. Den Sparanteil des Beitrages nutzt der Versicherer nun, um dieses Kapital anzulegen. Dazu investiert er in verschiedene Geldanlagen, die in der Regel sehr sicher sein müssen. Somit wird zum Beispiel unter anderem in Staatsanleihen mit einem sehr guten Rating investiert, wie zum Beispiel in Bundesanleihen. Das Problem besteht jedoch darin, dass die Rendite dieser sehr sicheren Anleihen seit geraumer Zeit sehr gering ist.
Die geringe Rendite der Anleihen und sonstiger Geldanlagen führt natürlich dazu, dass auch die Einnahmen bzw. Erträge der Versicherung schrumpfen. Auf den Anleger und Inhaber der Kapitallebensversicherung wirkt sich das so aus, dass dessen Überschussbeteiligung geringer als noch vor einigen Jahren ausfällt. Da sich die Kapitalmarktzinsen an den EZB-Leitzinsen orientieren und diese wiederum an der wirtschaftlichen Entwicklung ausgerichtet sind, hängen Höhe der Überschussbeteiligung und die Konjunktur in gewissem Sinne zusammen.