Mit jeder Finanzierung entstehen dem Kreditnehmer auch immer zusätzliche Kosten. Diese setzen sich dabei aus zahlreichen, völlig heterogenen Faktoren, wie etwa der Höhe der Zinsen und eventuelle anfallende Gebühren, zusammen, welche wiederum durch verschiedene andere, ebenfalls heterogene Faktoren beeinflusst werden. Dies führt im Ergebnis dazu, dass bestimmte Sachverhalte immer Auswirkung auf die konkreten Kosten einer Finanzierung haben. Erwähnenswert ist hier etwa möglicher Grundbesitz des potentiellen Kreditnehmers, der zur Sicherheit mit einem beschränkt dinglichen Pfandrecht des Kreditgebers beliehen werden kann. Besonders relevant ist in diesem Zusammenhang aber das Eigenkapital des potentiellen Kreditnehmers. Dies gilt stets im Rahmen der Immobilienfinanzierung, ist aber auch ohne weiteres auf alle anderen denkbaren Arten der Finanzierung übertragbar.
Demnach ist eine möglichst günstige Finanzierung nur mit einem gewissen Eigenkapital denkbar. Dabei gilt: desto höher das jeweilige Eigenkapital, desto niedriger die entsprechenden Kosten der Finanzierung. Dies hängt insbesondere von der Höhe der Zinsen ab. Diese bestimmen stets maßgeblich die Höhe der Kosten einer Finanzierung, da sie neben den möglicherweise noch anfallenden Nebenkosten, wie Gebühren oder Kosten für Gutachter, den Hauptteil der Finanzierungskosten darstellen. Dabei ist die Wirkung des Eigenkapitals auf die jeweilige Höhe der Zinsen schnell erklärt: Desto höher das vorhandene Eigenkapital ist, desto geringer ist im Endeffekt die finanzierte Summe. Dies wirkt sich wiederum auf die Zinshöhe aus, da auf eine geringe finanzierte Summe natürlich weniger hohe Zinsen entfallen, als auf eine höhere Summe bei vergleichbarem Zinsniveau.
An dieser Stelle kann der Kreditnehmer durchaus hohe Mengen an Geld einsparen. Dies führt im Ergebnis nicht selten dazu, dass Kreditnehmer bei Banken, die zwar einen niedrigen Zins auf ihre Kredite erheben, zum Ausgleich von Risiken aber nur Kredite von geringer Höhe vergeben, entsprechende Kredite aufnehmen um bei ihrer Finanzierung von den oben bereits dargestellten Zinsvorteil profitieren zu können. Da es sich dabei aber nicht um Eigenkapital im formellen Sinne handelt, wird diese Taktik nicht selten von der Bank erkannt und entsprechend abgewehrt. So führt dieses Verhalten schließlich zu einem höheren Risiko, da letztlich nicht nur ein Kredit gezahlt werden muss, sondern zwei, welches die Banken durch einen höheren Zinssatz ausgleichen. Dies stellt zugleich auch einen weiteren Vorteil der Finanzierung mit entsprechendem Eigenkapital dar.
So nimmt die Bank mit der Vergabe eines Kredits an einen Kreditnehmer mit hohem Eigenkapital ein wesentlich geringeres Risiko auf sich, schon alleine weil die zu vergebende Summe wesentlich geringer ist als bei einer vergleichbaren Finanzierungshöhe und geringerem Eigenkapital. Diesen Vorteil kann die Bank in der Folge durch niedrigere Zinsen an den Kreditnehmer weitergeben, schon alleine weil keine Notwenigkeit besteht, eventuell gegeben Risiken durch höhere Zinsen und Tilgungsraten auszugleichen. Darüber hinaus stärkt das vorhandene Eigenkapital natürlich auch die Verhandlungsposition des Kreditnehmers, der auf diese Weise möglicherweise durchaus deutlich niedrigere Zinssätze aushandeln kann.