Ganz allgemein ist eine Inhaberschuldverschreibung eine Schuldverschreibung. Anders als sonst üblich wird jedoch der Name des Gläubigers auf der eigentlichen Urkunde nicht erwähnt. Vielmehr ist der Besitzer der Inhaberschuldverschreibung gleichzeitig im Besitz der in der Urkunde genannten Forderung gegenüber dem Emittenten des Papiers. Im Gegensatz zu Namensschuldverschreibungen sind Inhaberschuldverschreibungen damit sehr leicht übertragbar und können zum Beispiel an der Börse gehandelt werden. In aller Regel wird eine Inhaberschuldverschreibung von einem Unternehmen oder einem öffentlichen Schuldner ausgegeben, um von den Käufern dafür einen bestimmten Betrag zu erhalten. Als Gegenleistung werden für eine bestimmte Laufzeit Zinsen gezahlt, am Ende der Laufzeit erhalten die Besitzer der Inhaberschuldverschreibung dann das eingezahlte Geld zurück.
In der Praxis ist es jedoch so, dass es auch zu einem Verlust kommen kann. Anleger, die Inhaberschuldverschreibungen kaufen wollen, sollten genau darauf achten, wie sich die wirtschaftliche Lage des Emittenten darstellt. Sollte dieser nicht mehr in der Lage sein, die Zinsen zahlen zu können oder den eingezahlten Betrag zu erstatten, kann man mit einer Inhaberschuldverschreibung einen Teil des eingezahlten Kapitals oder sogar die gesamte Summe verlieren. Für Unternehmen ist es sinnvoll, Inhaberschuldverschreibungen auszugeben, da sie für notwendige Investitionen oft niedrigere Zinsen als für ein Bankdarlehen zahlen müssen.
Dazu werden zum Beispiel Inhaberschuldverschreibungen ausgegeben, die fünf Jahre lang laufen und für die die Besitzer der Papiere jedes Jahr Zinsen in einer bestimmten Höhe erhalten. Die Währung, in der die Inhaberschuldverschreibungen ausgegeben werden, wird ebenfalls vom Emittenten definiert. Als Anleger kann man sich auf verschiedene Arten von Inhaberschuldverschreibungen konzentrieren. Zum einen gibt es Schuldner mit einer sehr hohen Bonität, bei denen die Zahlung der Zinsen sowie die Rückzahlung des eingezahlten Geldes fast sicher ist. Im Gegenzug für diese hohe Sicherheit müssen diese Emittenten jedoch nur relativ niedrige Zinsen zahlen.
Im Gegensatz dazu gibt es Schuldner, deren Bonität weniger gut bewertet wird. Dies kann zum Beispiel bei Unternehmen, deren wirtschaftliche Perspektive nicht besonders gut ist, der Fall sein. Auch Staaten oder öffentliche Institutionen können eine im Vergleich zu anderen Emittenten schlechtere Bewertung haben. Hier besteht für den Anleger ein höheres Ausfallrisiko, dass jedoch im Gegenzug mit höheren Zinsen vergütet wird. Vor dem Kauf einer Inhaberschuldverschreibung sollte man sich über diesen Zusammenhang also in jedem Fall klar sein, damit es anschließend nicht zu bösen Überraschungen kommt.