Das beste Kreditangebot nur bei entsprechender Bonität

Das beste Kreditangebot nur bei entsprechender Bonität

Die Kosten eines Kredit setzen sich maßgeblich aus den Zinsen zusammen, die der Kreditnehmer dem Kreditgeber als Gegenleistung für die Überlassung der kreditierten Summe zahlt. Die Höhe dieser Zinsen bestimmt sich wiederum aus verschiedenen Faktoren, die aus heterogenen und völlig verschiedenen wirtschaftlichen Bereichen stammen. So hat etwa die volkswirtschaftliche Entwicklung, insbesondere die Leitzinsen der Zentralbanken, einen wesentlichen Einfluss auf die Zinshöhe des letztendlichen Kredites. Über den Kreditzins hinaus spielt aber auch die Bonität des Kreditnehmers eine ganz entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Zinshöhe. Denn das beste Kreditangebot ist letztendlich nur bei entsprechender Bonität des Kreditnehmers möglich. Dies lässt sich auf verschiedene betriebswirtschaftliche Erwägungen der Bank zurückführen.

So hat die Bank stets ein vitales Interesse an der Rückführung der kreditierten Summe, da bei deren Ausfall trotz möglicherweise weiterhin gezahlten Zinsen kein betriebswirtschaftlicher Gewinn mehr möglich ist. Besteht aber die Möglichkeit eines Ausfalls der kreditierten Summe, zum Beispiel auf Grund einer schlechten Bonität des Kreditnehmers, steht die Bank vor zwei verschiedenen Optionen. Zum einen kann sie die Kreditvergabe verweigern. Auf diese Weise tritt kein Verlust ein, aber auch kein Gewinn, falls der Kreditnehmer den Kredit doch vollständig zurückführt. Auf der anderen Seite kann sie den Kredit auch gewähren, mit dem Ergebnis, dass sie Gewinn erzielen wird, allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Kredit ausfällt. Letztlich wird die Bank einen Kompromiss wählen.

Dies findet im Zuge der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung auf dem deutschen Finanzmarkt, der insofern deutlich von dem wesentlich risikofreudigerem amerikanischen Markt geprägt ist, immer häufiger statt, sodass auch zunehmend Kredite mit höherem Risiko vergeben werden. Als Kompromiss wird die Bank also nunmehr den Kredit gewähren, allerdings das erhöhte Risiko des Ausfalls durch entsprechend höhere Zinsen abfedern. Denn bei den höheren Zinsen hat der Kreditnehmer bis zu dem Zeitpunkt eines gegebenenfalls auftretenden Ausfalls des Kredites zum einen bereits eine wesentlich höhere Summe an die Bank abgeführt, da zu den höheren Zinsen stets auch höhere Tilgungsraten kommen. Der Verlust der Bank ist also geringer, da der Kreditnehmer eine vergleichsweise höhere Summe vor dem Ausfall zurückgezahlt hat.

Des Weiteren bürgt der Risikokreditnehmer für die anderen Kreditnehmer mit ebenso hohem Risiko. Denn die risikobehafteten Kredite werden bei der Bank bilanziell zu einem Bündel zusammengefasst. Direkte Auswirkungen hat also nicht mehr der einzelne Kredit, sondern vielmehr die gesamte Anzahl aller Risikokredite. Fällt nunmehr einer dieser risikobehafteten Kredite aus, ist dies für die Bank zu verkraften, da die Einnahmen aus den anderen risikobehafteten Krediten durch die entsprechend hohen Zinsen die Verluste aus dem Wegfall des einen Kredites wieder ausgleichen. Die Rechnung der Bank ist also denkbar einfach: Desto höher das Risiko des Kredits ist, desto höher sind auch die zu zahlenden Zinsen. Aus diesem Grund kann nur der Kreditnehmer mit hoher Bonität auf günstige Kredite hoffen.

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