Es gab eine Zeit, da waren Autos Luxusgüter und nur vermögende Menschen konnten ein Fahrzeug kaufen und auch unterhalten. Nach den beiden Weltkriegen kamen die Zeiten des Wirtschaftsbooms, der gesellschaftliche Reichtum wuchs und Autos wurden zu Gebrauchsgütern wie Waschmaschinen und Kühlschränke. Dieser Trend hat bis etwa zur Jahrtausendwende angehalten. Mit zunehmender Inflation, dem Steigen des Rohölpreises und ständig steigender Unterhaltskosten für ein Fahrzeug wird für immer mehr Menschen das Auto wieder zu einem kostspieligen aber oft wichtigem Gebrauchsgut. Da liegt der Gedanke nahe, auch das Fahrzeug selbst zum Geldverdienen einzusetzen. Zumal auch die Anschaffung eines Kraftfahrzeuges kein Schnäppchenfang mehr ist und die Banken regelmäßig die Kreditraten einstreichen.
Findige Geschäftsleute sind hier auf die Idee gekommen, Privatfahrzeug zu mobilen Werbeträgern zu machen und den Fahrzeughaltern dafür eine gewisse Geldsumme auszubezahlen oder zumindest anzubieten. Der Gedanke klingt zunächst recht gut und verspricht Geld für wenig Einsatz, sollte aber im Einzelfall und von Anbieter zu Anbieter gut geprüft werden. Klar sein muss, dass nicht jeder Anbieter solcher Aktionen seriös arbeitet. Abstand zu nehmen ist in jedem Fall von Anbietern, die Autoreklame mit Mitgliedschaften und entsprechenden Geldbeiträgen verbinden. Dort werden Interessenten gesammelt, Gebührenbescheide verschickt und viel mehr passiert oft nicht. Bestenfalls werden die angemeldeten Autobesitzer mit der Werbung anderer Firmen per Mail, Telefon oder Brief zugebaggert. Unter den seriösen Anbietern kursieren die Angebote zwischen 5 und 300 Euro je Fahrzeug.
Dabei ist nicht immer durchschaubar, ob dies Monatspreise sind oder Festpreise für die gesamte Dauer der Aktion angegeben wird. Das sollte vor Vertragsschluss genau geprüft werden. Ebenso ist der Inhalt der Werbebotschaft sowie die Dauer der Aktion und die nutzbaren Flächen vertraglich festzuschreiben. Anbieter, die mit mehreren Tausend Euro ködern können nicht seriös sein. Dafür können werbeführende Firmen mit anderen Marketingaktionen eine wesentlich größere Breite erreichen. Dazu kommt, dass werbewillige Firmen in ihren Marketingkonzepten sehr genau beschreiben, wie sie ihre Angebote umwerben. Sollte Fahrzeugwerbung eingeschlossen sein, so wird in erster Linie der eigene Fahrzeugpark bedient, anschließend öffentliche Verkehrsmittel und Taxen und nur im seltenen Ausnahmefall der private Autobesitzer. Ist das dann doch so, haben die werbenden Firmen fest umschriebene Vorstellungen von den Fahrzeugen die die Werbebotschaft tragen sollen.
Clevere Werbestrategen bringen Fahrzeugbesitzer auch kostenfrei dazu die Werbebotschaften durch die Landen zu fahren. Aufgrund dieser Tatsachen ist die Möglichkeit sein Fahrzeug mit Werbung zu finanzieren recht begrenzt und eher selten. Möglicherweise können Interessenten den einen oder anderen Euro auf diese Art und Weise hinzuverdienen, im Regelfall wird es aber nicht für eine monatliche Tankfüllung ausreichen. Abstand halten sollte man von den Anbietern großer Verdienste mit Autowerbung oder von Inserenten, deren Angebot an eine Mitgliedschaft jedweder Art gebunden ist. Eine Nachfrage bei der örtlichen Verbraucherschutzorganisation senkt das Risiko einer Abzocke zu erliegen und selbst dafür zu sorgen, dass andere den großen Reibach machen.