Der Dispo ist einer der am meisten genutzten Kredite. Der Grund hierfür ist seine einfache Inanspruchnahme, denn vielfach wird er von den Banken bereits bei Kontoeröffnung anhand der Geldeingänge auf dem Konto eingerichtet. Ein separater Antrag, wie dies bei anderen Kreditarten notwendig ist, ist hier nicht nötig. Weiterhin kann der Dispositionskredit je nach Wunsch in Anspruch genommen werden, er wird also nicht bei Genehmigung in einer Summe ausgezahlt. Vielmehr hat der Kontoinhaber hierdurch die Möglichkeit, sein Konto bis zur angegebenen Kreditlinie überziehen zu dürfen. Ein weiterer Vorteil des Dispos betrifft die Rückzahlung, denn Kreditnehmer müssen hier keine monatlichen Raten bedenken. Die Rückzahlung erfolgt nämlich durch die Gehaltseingänge auf dem Konto. Da der Dispo jedoch in der Regel über das doppelte oder dreifache Gehalt eingerichtet wird, ist die Rückzahlung des Kredites nicht immer sofort nach Geldeingang möglich.
Sofern bestimmte Anschaffungen hiermit getätigt wurden, befindet sich das Konto also dauerhaft in den roten Zahlen, vielen Bankkunden fehlt dann der Überblick über die tatsächlichen Gelder. Weiterhin verleitet ein Dispokredit auch, denn er simuliert vorhandenes Geld, obwohl das Gehalt bereits ausgegeben wurde. Allein mit der ec-Karte sind diese Gelder dann verfügbar, um hiermit einkaufen zu gehen. Der wohl größte Nachteil des Dispos ist allerdings die Kondition. Zwar werden die Zinsen bei diesem Kredit nur berechnet, wenn er auch genutzt wird. In diesem Fall wird die Inanspruchnahme gerechnet auf die Tage, die der Kredit genutzt wurde, ermittelt. Hierauf sind dann die Zinsen zu zahlen, die immer am Quartalsende dem Konto belastet werden.
Die Höhe der Zinsen ist stark vom Leitzins der Zentralbank abhängig. Auch lassen sich die Banken natürlich die Flexibilität des Kredites bezahlen. So liegen die Dispozinsen bei den meisten Filialbanken zwischen 13-16% p.a., lediglich Direktbanken sind günstiger. Bei ihnen kostet der Dispo nur zwischen 8-11% p.a. Doch auch diese günstigen Zinsen sind noch relativ hoch. Daher sollten Menschen, die ihren Dispositionskredit auf dem Girokonto voll in Anspruch genommen haben, über eine Umschuldung nachdenken, um so zum einen Zinsen zu sparen und zum anderen wieder den Überblick zu erhalten. Die beste Möglichkeit der Umschuldung bietet in diesem Bereich der klassische Ratenkredit, auch Wunschkredit, Bankkredit oder Sofortkredit genannt.
Er wird von allen Filial- und Direktbanken angeboten. Allen diesen Krediten gleich ist eine feste Rückzahlungsrate, wodurch die Kreditschuld am Ende der Laufzeit, die zwischen 12-120 Monate betragen kann, vollständig getilgt ist. Die Konditionen für solche Ratenkredite liegen nur zwischen 4-12% p.a., abhängig von der Bank, bei der der Kredit aufgenommen wird, aber auch von der eigenen Bonität, denn diese spielt bei der Ermittlung des Kreditzinses eine entscheidende Rolle. Menschen, die sich für eine solche Umschuldung entscheiden, sollten im Gegenzug aber den Dispositionskredit auf dem Girokonto löschen lassen, um nicht wieder in Versuchung zu geraten.