Da es am Kapitalmarkt sehr viele unterschiedliche Anlageprodukte gibt, von denen einige relativ vielen Anlegern nicht einmal ein Begriff sind, ist es sehr sinnvoll, dass sich die Geldanlagen zumindest anhand verschiedener Kriterien in unterschiedliche Gruppen einordnen lassen. So gibt es zum Beispiel die Gruppe der verzinslichen Geldanlagen, der Wertpapiere oder auch der Investmentfonds. Da vielen Anlegern die Sicherheit der Anlage sehr wichtig ist, gibt es bereits seit vielen Jahren eine weitere Einteilung der verschiedenen Anlageprodukte. Und zwar basiert diese Einteilung auf dem Risiko, welches mit der jeweiligen Anlageform verbunden ist. Alle am Markt vorhandenen Anlageprodukte lassen sich daher am Kapitalmarkt einer bestimmten Anlageklasse zuordnen. Insgesamt gibt es fünf dieser Anlageklassen, die manchen Anlegern vielleicht auch unter der Bezeichnung Risikoklassen bekannt sind.
Die grundlegende Definition der Anlageklassen besteht darin, dass die fünf verschiedenen Klassen Finanzprodukte enthalten, deren Eigenschaft im Hinblick auf das Anlagerisiko zu der entsprechenden Anlageklasse passt. Was eventuell etwas kompliziert klingen mag, ist im Grunde recht einfach zu erläutern. Es gibt die Anlageklassen I bis V, in die Geldanlagen eingruppiert werden. In der Anlageklasse I befinden sich alle Anlageprodukte, die als besonders sicher gelten. Dazu zählen beispielsweise auf Euro lautende Geldmarktfonds, Bundesanleihen, Tagesgeldkonten, Spareinlagen oder Festgelder. Bei der Anlageklasse V ist es hingegen so, dass dort ausschließlich spekulative Anlageformen eingeordnet werden, bei denen der Kunde mit einem relativ hohen Anlagerisiko rechnen muss.
In diese Risikoklasse V werden zum Beispiel Produkte wie Optionsscheine, Futures, Devisengeschäfte oder auch ausländische Aktien in Form von Pennystocks eingruppiert. Darüber hinaus werden dann natürlich noch die Anlageklassen II bis IV „befüllt“, wobei das Risiko des Anlageproduktes mit der Einordnung in eine nächsthöhere Anlageklasse stetig steigt. Was nun die Bewertung der fünf Anlageklassen angeht, so stellt die Einteilung sicherlich zunächst einmal für sehr viele Anleger eine gute Hilfe dar, wenn es darum geht, sich für verschiedene Finanzprodukte zu entscheiden. Etwas problematisch ist jedoch, dass der Anleger trotzdem einige Kenntnisse mitbringen muss. Dies wird am Beispiel der Investmentfonds deutlich.
Investmentfonds werden nämlich sowohl in die Anlageklasse I als auch in alle vier weiteren Anlageklassen eingruppiert. Es kommt bei den Fonds nämlich um die Art des Fonds an, zu welcher Risikoklasse der Fonds letztendlich zählt. So werden zum Beispiel europäische Geldmarktfonds der Anlageklasse I zugeordnet, während man einen Aktienfonds aus dem Bereich Emerging Marktes hingegen der Klasse IV oder V zuordnen würde. Ähnlich sieht es auch bei Anleihen aus, denn es gibt sowohl recht risikoarme Rentenpapiere (zum Beispiel Bundeswertpapiere) als auch sehr riskante Anleihen (zum Beispiel die sogenannten Junk-Bonds).