Definition und Erklärung von Hebelprodukten

Definition und Erklärung von Hebelprodukten

Heutzutage werden viele Produkte am Finanzmarkt angeboten, die zahlreiche Anleger entweder nicht auf Anhieb verstehen oder von denen sie noch gar nichts gehört haben. Dies trifft insbesondere auf solche Anlage- und Spekulationsformen zu, die in den Bereich der Derivate eingruppiert werden. Es handelt sich dabei um die sogenannten Hebelprodukte, die für den jeweiligen Kunden sowohl Chancen auf hohe Renditen als auch Risiken beinhalten. Zunächst einmal muss erläutert werden, welche Eigenschaften Hebelprodukte aufweisen und woher dieser Name kommt. Grundsätzlich beinhalten diese Finanzprodukte, dass sie mit einem Hebel ausgestattet sind, der in der Fachsprache auch als Leverage bezeichnet wird.

Man kann sich diesen Hebel so vorstellen, dass das eingesetzte Kapital des Kunden seitens eines Anbieters vervielfacht wird. Der Hebel beinhaltet also, dass der Kunde beispielsweise vom Forex-Broker Geld geliehen bekommt. Auf diese Art und Weise kann er eine deutlich größere Menge handeln, als es alleine durch die eigenen finanziellen Mittel möglich wäre. Der Handel mit Devisen ist ohnehin ein gutes Beispiel, um die Funktion des Leverage zu verdeutlichen. So bieten zahlreiche Forex-Broker ihren Kunden beispielsweise einen Hebel von bis zu 400:1 an. Dies bedeutet, dass der Kunde nur einen Euro eigenes Kapital einsetzen muss, um vom Broker 400 Euro geliehen zu bekommen. Daraus folgt, dass der spekulativ eingestellte Anleger lediglich 100 Euro Eigenkapital investieren muss, um damit einen Gegenwert von 40.000 Euro handeln zu können.

Die „Aufstockung des Kapitals“ ist gerade beim Devisenhandel wichtig, weil es dort bestimmte Mindesthandelsvolumina gibt, die häufig im Bereich von mehreren Tausend Euro liegen. Durch den Hebel hat der Kunde jedoch die Möglichkeit, selbst mit geringem Kapitaleinsatz hohe Gegenwerte zu handeln. Hebelprodukte findet man aber nicht nur im Bereich des Devisenhandels, sondern auch Optionen, Futures und CFDs fallen in die Gruppe dieser Finanzinstrumente. Auf der einen Seite führt der Leverage dazu, dass sich die Gewinne potenzieren. Andererseits ist es allerdings genauso möglich, dass der Kunde Verluste größerer Natur erleidet. Demzufolge ist es wichtig zu wissen, dass bei Hebelprodukten nicht nur die Chancen auf hohe Renditen vorhanden sind, sondern gleichzeitig auch das Risiko von hohen Verlusten besteht.

^