Viele Anleger scheuen sich vor allem deshalb vor einer Spekulation mit Optionsscheinen, weil es diverse Kennzahlen gibt, die bei der Wahl des „richtigen“ Optionsscheines beachtet werden sollten. Die Bedeutung dieser Kennzahlen ist jedoch sehr wichtig, wenn der Anleger möglichst auf Dauer und erfolgreich mit Optionsscheinen spekulieren möchte. Insgesamt gibt es eine ganze Reihe an Merkmalen, die bei einem Optionsschein beachtet werden sollten. Zu den Hauptmerkmalen gehört der Basiswert, die Laufzeit des Optionsscheines, der Bezugskurs und das Bezugsverhältnis. Darüber hinaus gibt es noch wichtige Kennzahlen, die vor allem beim Vergleich der verschiedenen Optionsscheine eine Rolle spielen können. Zu diesen Kennzahlen gehören zum Beispiel Omega, Gamma, Theta und Delta. Die Kennzahl Delta zählt sicherlich noch zu den bekannteren Kennzahlen, sodass Anleger zumindest die Grundbedeutung dieser Kennzahl kennen sollten.
Kurz zusammengefasst trifft die Kennzahl Delta eine Aussage darüber, welchen Einfluss der Basiswertpreis auf den Optionswert hat. Das Delta gibt demnach an, wie sich der Optionspreis ändert, wenn sich der Preis des Basiswertes um einen bestimmten Wert verändert. So würde ein Delta von 0,5 zum Beispiel bedeuten, dass der Optionspreis sich um 0,50 Euro ändert, falls sich der Kurs des Basiswertes um einen Euro verändert. Allgemein ausgedrückt wird mit dem Delta also die Veränderung des Preises der Option gemessen, falls sich der Preis des Basiswertes um eine Einheit verändert. Eine Einheit kann zum Beispiel bei einem Optionsschein mit Basis US-Dollar demzufolge ein Dollar sein. Bezieht sich der Optionsschein zum Beispiel auf einen Aktienindex, wäre dementsprechend ein Indexpunkt die jeweilige Einheit.
Da es sich beim Delta um eine sogenannte dynamische Kennzahl handelt, steigt das Delta immer dann an, falls auch der Preis des Basisobjektes steigt. Fällt der Wert des Basiswertes hingegen, so fällt auch das Delta. Dementsprechend bewegt sich das Delta bei einem Call-Optionsschein stets vom Wert Null bis hin zu 100 Prozent. Bei einem Put-Optionsschein bewegt sich das Delta hingegen in einem Rahmen zwischen Null und -100 Prozent. Das Delta bewegt sich zum Beispiel dann in Richtung 100 Prozent, falls der Optionsschein sehr weit im Geld liegt. Denn in diesem Fall besteht der Wert des Optionsscheins fast nur noch aus dem inneren Wert, während der Volatilitätswert kaum noch vorhanden ist.