Den Umgang mit Geld lernen

Den Umgang mit Geld lernen

Wer heute ständig Mahnungen im Briefkasten vorfindet, Besuch vom Gerichtsvollzieher bekommt oder gar den Weg zum Schuldnerberater schon angetreten hat, kann in den meisten Fällen davon ausgehen, mit Geld nicht besonders gut umgehen zu können. Der Umgang mit Geld ist nicht einfach und will stetig Schritt für Schritt erlernt werden. Die Hintergründe für den falschen Umgang sind vielfältig und ein Erlernen des Umgangs mit Geld ist heute im Erwachsenenalter eher Regel als Ausnahme. Waren noch unsere Großväter dahingehend erzogen worden, auf eine größere Anschaffung zu sparen und erst einen Kauf zu tätigen, wenn der Sparstrumpf entsprechend gefüllt war, so haben sich schon in dieser Hinsicht die Vorstellungen geändert. Der Handel und die Banken werben mit Krediten und es klingt in den Ohren der Verbraucher fast schon so, als würde der Kauf auf Raten zum guten Ton gehören.

Wer nicht least oder finanziert, ist out und spätestens, wenn der hochwertige Fernseher im eigenen Wohnzimmer hängt, fühlt sich der Verbraucher oftmals gleichwertig mit den Nachbarn und Freunden, unabhängig von der Tatsache, dass für die Neuanschaffung ab sofort monatliche Raten fällig sind und der Besitzanspruch zunächst noch bei der Bank oder dem Versandhandel liegt. Hier müssen viele Verbraucher erst einmal wieder den normalen Umgang mit Geld lernen, das heißt dann im Klartext, das nur das Geld zur Verfügung steht, welches monatlich eingenommen wird, natürlich abzüglich der festen Kosten wie Miete und Strom. Wer durch Ratenkäufe in finanzielle Not geraten ist, dem bleibt nach einer Schuldenbereinigung oftmals nur der harte und konsequente Weg, auf Wunschgüter zu sparen, wie es eben vor zwei oder drei Generationen noch üblich war.

Auch der Trend zum Plastikgeld hat schon einige Menschen die finanzielle Existenz gekostet. Egal, ob die Karte nun als EC-, Maestro- oder Kreditkarte bezeichnet wird, allen gemeinsam ist, dass das ausgegebene Geld nicht gesehen wird und somit von einigen Verbrauchern die Geldausgabe nicht real wahrgenommen wird. Wer feststellt, dass die Karten zu unnötigem Konsum verleiten oder aber den Überblick über das eigene Konto verlieren lassen, sollte schnellstmöglich die Bremse ziehen und über einen gewissen Zeitraum nur noch Barkäufe tätigen, um die eigenen realen finanziellen Möglichkeiten wieder in Euro und Cent wahrzunehmen. Vielen Menschen hilft schon die Meidung von Kartenzahlungen, um ihre Finanzen in Ordnung zu halten.

Ein weiterer großer Schuldenfaktor ist das Handy. Schnell und viel gesprochen, SMS geschickt oder verschiedene Abo-Dienste für neueste Klingeltöne abonniert und die Handyrechnung steigt in unerwartete Dimensionen an. Eine Prepaid-Karte kann, so unbequem das Aufladeprozedere auch ist, eine Hilfe sein, um wieder ein Gefühl für die tatsächlichen Gesprächszeiten zu bekommen. Den meisten Verbrauchern fällt es leichter, mit ihrem Geld auszukommen, wenn das Bargeld genutzt wird und auch ein Plan für gewisse Ausgaben besteht, in dem man sich bewegen sollte, ohne ihn zu überschreiten. So ist das gute alte Haushaltsbuch für einige Verbraucher der unbequeme aber effektive Weg, um die Finanzen im Griff zu halten oder sie wieder unter Kontrolle zu bekommen.

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