Festgelder sind Geldanlagen, die, wie der Name schon sagt, über einen gewissen Zeitraum fest angelegt sind. Während dieses Zeitraums erhält der Anleger einen vorher vereinbarten Zins und kann somit bereits bei Abschluss der Geldanlage mit einer festen Ablaufsumme rechnen. Aus diesem Grund eignen sich Festgelder vor allem für konservative Anleger, die Kursschwankungen von Wertpapieren entgehen und ihr Geld 100%ig sicher angelegt wissen wollen. Die Laufzeiten von Festgeldern betragen zwischen einem und zwölf Monaten, je nach Bank sind für diese Anlage zudem zwischen 2.500 - 5.000 Euro als minimale Einlagesumme notwendig. Die Konditionen von Festgeldern orientieren sich zum einen an der gewünschten Laufzeit des Kunden, aber auch an seinem Anlagebetrag. So werden in der Regel für Festgelder über 10.000 bzw. 25.000 Euro höhere Zinssätze bezahlt als für geringere Anlagesummen, weiterhin erhöhen sich die Konditionen pro Laufzeitmonat. Dieser Zinsaufschlag wird daher umgangssprachlich oft auch als Halteprämie bezeichnet.
Neben diesen Kriterien richten sich die Festgeldzinsen aber auch nach dem allgemeinen Zinsniveau, welches von der europäischen Zentralbank anhand des Leitzinses festgelegt wird. Da die Banken an ihren Geldanlagen zudem etwas verdienen wollen, müssen auch deren Kosten (Gebäudekosten, Mitarbeiterkosten) in die Margen mit eingerechnet werden. Unter einer Marge versteht man die Gewinnspanne der Banken, die bei Festgeldern oder auch Krediten erzielt werden können. Aktuell können Anleger für Festgelder zwischen 3,0 - 4,0% p.a. erhalten. Da die Konditionen der Banken untereinander sehr verschieden sind, lohnt sich ein Vergleich, in dem möglichst auch die Direktbanken einbezogen werden, denn diese bieten oft höhere Zinssätze, denn ihre Kosten sind im Vergleich zu Filialbanken deutlich geringer.
Neben Festgeld können Anleger, die im kurz- bis mittelfristigen Bereich anlegen wollen, aber auch auf alternative Anlageprodukte zurückgreifen, die im Gegensatz zum Festgeld sogar Vorteile bieten können. Als eines dieser Produkte sei zum Beispiel das Tagesgeldkonto genannt. Es bietet jederzeitige Verfügbarkeit der angelegten Gelder, wodurch sich der Sparer bei Abschluss nicht bereits für eine Laufzeit entscheiden muss. Weiterhin sind hier jederzeit weitere Einzahlungen möglich, was bei Festgeldern ausgeschlossen ist. Tagesgeldkonten sind aber vor allem aufgrund ihrer derzeitigen Rendite sehr interessant, die sogar mit den Festgeldzinsen konkurrieren kann. So bieten verschiedene Direktbanken ihre Tagesgeldkonten mittlerweile zwischen 3,5-4,5% p.a. an und zahlen hier sogar höhere Zinssätze als bei Festgeldkonten. Die Entscheidung der Anleger wird daher in den meisten Fällen für die Tagesgeldkonten getroffen, auch wenn die Zinssätze hier variabel vereinbart werden.
Eine weitere Alternative zum Festgeld sind festverzinsliche Wertpapiere. Auch sie bieten eine feste Laufzeit sowie eine feste Verzinsung, während der Laufzeit kann man diese Papiere allerdings verfügen. Somit sind auch festverzinsliche Wertpapiere deutlich flexibler als Festgelder. Die Zinssätze festverzinslicher Wertpapiere orientieren sich sehr an der Bonität des Emittenten. Je niedriger diese ist, desto höher sind die vereinbarten Konditionen. Allerdings müssen Anleger beachten, dass durch eine geringe Bonität des Emittenten auch das Verlustrisiko steigt. Daher sind festverzinsliche Wertpapiere nur Anlegern mit entsprechender Erfahrung und Risikoneigung zu empfehlen. Die Rendite kann hier allerdings über 5% p.a. liegen.