Viele Anleger, die die Begriffe Zinsen und Rendite nutzen, sehen hierbei keinen Unterschied. Sie vergleichen lediglich die Höhe des Zinssatzes und lassen die Rendite gänzlich außen vor. Dieser ist allerdings vorhanden und kann sogar deutliche Differenzen offenbaren. Wer die Rendite nämlich vernachlässigt, kann trotz eines höheren Zinssatzes einen niedrigeren Ertrag erzielen. Zinsen sind eine Geldzahlung, die die Bank für die Anlage eine Sparbuches, eines Festgeldes oder eines Tagesgeldkontos zahlt. Sie orientieren sich an den Bedingungen der Bank und werden entweder für eine bestimmte Laufzeit festgeschrieben (Festgeld) oder aber variabel vereinbart. Die Höhe des Zinssatzes können Anleger aus ihren Verträgen bzw. aus dem Preis-Leistungsverzeichnis der Bank erkennen.
Im Vergleich zu den Zinsen steht die Rendite. Sie stellt den tatsächlichen Anlageerfolg dar, der so auch verschiedene Anlagen vergleichbar macht. Gerade bei Wertpapieranlagen kann die Rendite häufig abgefragt werden, denn sie wird von den Banken genannt. Hierbei sollten Anleger aber darauf achten, dass die Bank nicht nur die durchschnittliche jährliche Rendite, sondern die tatsächliche Rendite angibt. Berechnet wird die Rendite aus dem wirklichen Ertrag, den eine Anlage erwirtschaftet im Verhältnis zum ursprünglichen Anlagebetrag. Natürlich ist der Ertrag hierbei die Zinszahlung der Bank. Doch diese kann auch erhöht oder in vielen Fällen reduziert werden. Eine Erhöhung des Zinsertrages kann beispielsweise erzielt werden, wenn bei einem einjährigen Festgeld eine monatliche Zinszahlung erfolgt.
Der hierbei entstandene Zinseszinseffekt führt bei einem Nominalzins von 4% beispielsweise zu einer Rendite von 4,5%, was natürlich sehr vorteilhaft für den Anleger ist. Meist werden derartige Renditevorteile von den Banken auch genannt. Versteckt hingegen bleiben meist Tatsachen, die den Zinsertrag, also die Rendite, sinken lassen. Hierzu gehören zum einen Kosten und Gebühren, die mit der Anlage verbunden sind. Fallen diese bei Festgeldern und Tagesgeldkonten nicht an, müssen Anleger hingegen für Wertpapieranlagen Kaufkosten sowie Depotgebühren einplanen. Bei einem Bundesschatzbrief zum Beispiel kann sich die Rendite je nach Anlagesumme so um bis zu 0,5% pro Jahr verringern. Anleger sollten daher immer nach den Kosten der Anlage fragen. Ein weiterer Renditekiller sind die zu zahlenden Steuern. Zinserträge können Anleger mit Hilfe eines Freistellungsauftrages freistellen.
Dies ist jedoch nur bis zu einer Summe von 801 Euro pro Person möglich. Übersteigen die Zinserträge diese Summe, sind aktuell 30% Zinsabschlagsteuer sowie 5,5% Solidaritätszuschlag fällig. Ab 2009 erhebt das Finanzamt dann 25% Abgeltungssteuer. Insgesamt müssen Anleger somit derzeit ca. 32% ihrer Zinsen dem Finanzamt überlassen, was natürlich die Rendite deutlich sinken lässt. Ebenfalls nachteilig auf die Rendite wirkt sich die Inflation aus. Diese wird ebenfalls von einigen Fachleuten in die Berechnung der tatsächlichen Rendite einbezogen. Fazit: Die Rendite unterscheidet sich in vielen Fällen deutlich vom Zinsertrag, der von der Bank ausgewiesen wird. Wer sich jedoch genau über Kosten der Anlage sowie seine Steuerpflicht erkundigt, kann die Rendite mit einfachen Mitteln oftmals erhöhen.