Der Dispositionskredit wird den meisten Bankkunden, die ein Girokonto mit Gehaltseingang führen, entweder auf Antrag oder automatisch, eingeräumt. Oft liegt die Kreditsumme beim bis zum Dreifachen des monatlichen Gehaltseingangs. Der Dispo macht es dann möglich, dass Verfügungen über das Konto auch erfolgen können, wenn es nicht gedeckt ist. Mithilfe des Dispositionskredites können von den Verbrauchern finanzielle Engpässe ausgeglichen werden, das heißt, Überweisungen der Miete oder der Monatsrate für das Auto werden noch ausgeführt, auch wenn das Konto nicht die notwendige Deckung hat. Wer seine monatlichen Ausgaben nicht im Griff hat, der ist schnell im Bereich des Dispositionskredites und selbst mit dem Gehaltseingang ist es dann oft nicht mehr möglich, den Saldo auszugleichen. Das Leben aus dem Dispositionskredit ist jedoch eine teure Angelegenheit. Im Durchschnitt liegt der Zins, den die Banken verlangen bei um die 12 Prozent.
Wer also ständig mit dem Dispo arbeitet, der zahlt einmal im Quartal ordentlich Zinsen, die für die Inanspruchnahme des Dispos berechnet werden. Gut für die Banken und eher schlecht für die Kunden. Der Dispositionskredit ist einer der wenigen Kredite bei dem der Verbraucher keinen wirklichen Überblick über die entstehenden Kosten hat. Er kann bei Bedarf bis zum genehmigten Limit genutzt werden, kostet keine Bereitstellungsgebühren aber teure Zinsen. Grundsätzlich sollte der Dispo, der ein durchaus praktischer Kredit ist, nur in Ausnahmefällen genutzt werden, um kurzzeitige finanzielle Engpässe zu überbrücken oder beispielsweise einen neuen Fernseher anzuschaffen, wenn der Bisherige defekt ist.
Als Richtlinie gibt es Empfehlungen, die besagen, der Dispo sollte als Kreditform nur dann genutzt werden, wenn der Verbraucher ohne Mühe in der Lage ist, diesen innerhalb eines Jahres wieder auszugleichen. Sonst ist es immer besser, für eine Anschaffung einen normalen Ratenkredit mit fester Laufzeit und gleichmäßigen monatlichen Raten aufzunehmen, dieser verursacht geringere Kosten für die Zinsen. Ähnlich verhält es sich bei Verbrauchern, die Ersparnisse besitzen, es ist wenig sinnvoll, Tagesgeld für vier Prozent Zinsen auf einem Tagesgeldkonto zu sparen und ständig den Dispositionskredit zu nutzen. In solchen Fällen sollte der Dispo mit den Ersparnissen ausgeglichen werden.
Leider ist in unserer heutigen Konsumgesellschaft für viele Verbraucher die Verlockung zu groß, Dinge zu kaufen, für die theoretisch kein Geld da ist, der Dispo macht es möglich. Für viele ist der Dispo der erste Schritt in die Schuldenfalle, wer merkt, er kann es mit seinem normalen Geldeingang nicht mehr schaffen, den Dispo auszugleichen, sollte über die Inanspruchnahme eines preiswerten Ratenkredites nachdenken und damit dann den Dispo ablösen. Doch Vorsicht, dann sind monatlich zusätzlich die Raten für den Kredit aufzubringen, wer dann nicht auf seine Finanzen achtet, ist schnell wieder in der Dispofalle, mit der die Banken ohne Aufwand viel Geld verdienen und die den Verbraucher letztlich teuer zu stehen kommt. Also Dispo ja, aber mit Bedacht.