Die Mehrwertsteuer ist eine indirekte Steuer

Die Mehrwertsteuer ist eine indirekte Steuer

Die Mehrwertsteuer spielt eine große Rolle für den Staatshaushalt. Dabei handelt es sich bei dieser Steuer um eine indirekte Steuer. Im Gegensatz zu der Lohnsteuer bedeutet das, dass diese Steuer nicht direkt auf das monatliche Einkommen des Steuerzahlers erhoben wird. Die Lohnsteuer richtet sich also als direkte Steuer nach der Höhe des Einkommens. Die Steuer wird dabei also monatlich einen konstanten Wert ergeben, das das Gehalt des Steuerpflichtigen sicher keinen großen Schwankungen unterliegen wird. Auf die Höhe der Lohnsteuer hat der Angestellte keinerlei Einfluss. Er kann nicht von sich aus einen Monat weniger Lohnsteuer zahlen. Das ist eines der Merkmale einer direkten Steuer.

Die Mehrwertsteuer hingegen ist eine indirekte Steuer und wird nicht auf das monatliche Gehalt erhoben. Die Steuer wird bezahlt, wenn Transaktionen im Konsum- oder Dienstleistungsbereich getätigt werden. Sobald eine Dienstleistung oder ein Produkt gekauft wir, fällt automatisch eine Mehrwertsteuer an. Diese liegt im Moment bei 19 Prozent. Für Grundnahrungsmittel gilt ein niedrigerer Satz. Die Mehrwertsteuer wir in der Regel direkt auf den Preis des Produktes oder der Dienstleistung aufgeschlagen und fällt dem Verbraucher damit nicht unbedingt auf. Dieser kann aber die Menge an Mehrwertsteuer, die er bezahlt, selbst regulieren. Weniger Konsum wird auch weniger Mehrwertsteuer kosten. Der Verbraucher kann die indirekte Steuer also beeinflussen, indem er weniger Produkte und Dienstleistungen einkauft.

Für den Staat liegt der Vorteil der Mehrwertsteuer als indirekte Steuer in der Bindung an die Konjunktur. Die Steuereinnahmen werden in Phasen von konjunkturellem Aufschwung deutlich nach oben gehen. Je mehr Transaktionen im Handel getätigt werden, desto mehr kann der Staat mit verdienen. Weiterhin hat der Staat in der indirekten Steuer ein wirksames Mittel, um aktiv auf die Entwicklung der Konjunktur einzuwirken. Eine Senkung der Mehrwertsteuer hat eine unmittelbare Senkung der Preise für Produkte und Dienstleistungen zur Folge. Das sollte dazu führen, dass die Bürger mehr einkaufen. Durch diese Politik kann die Wirtschaft effektiv angekurbelt werden, was wiederum einen Einfluss auf die direkten Steuereinnahmen des Staates hat.

Wenn der Konsum deutlich steigt, dann werden mehr Arbeitsplätze geschaffen und die bestehenden Löhne erhöht. Dadurch kann der Staat höhere Einnahmen durch die Lohnsteuer verbuchen. Im besten Fall können die Kosten, die für eine niedrigere Mehrwertsteuer aufkommen, über die Mehreinnahmen auf Seiten der direkten Steuern wieder in die Staatskasse zurück gespült werden. Die Mehrwertsteuer als indirekte Steuer ist also zugleich ein mächtiges Instrument für den Staat, um in die Wirtschaft einzugreifen und eine Steuer, deren Zahlung durch die Verbraucher beeinflusst werden kann. Der Staat kann über die Mehrwertsteuer auch Bürger zur Kasse bitten, die keine direkten Steuern auf ihren Lohn zahlen müssen. Das betrifft beispielsweise Arbeitslose, Studenten und Rentner. Dennoch kann jeder Verbraucher die Menge an Mehrwertsteuer, die er zahlt, selber regulieren. Wer weniger einkauft oder billigere Produkte kauft, der zahlt automatisch weniger Mehrwertsteuer.

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