Eine Baufinanzierung ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben, denn sie bindet die Kreditnehmer meist über Jahrzehnte. Aus diesem Grund sollten die Kreditangebote gründlich miteinander verglichen werden, um wirklich die günstigsten Zinsen zu finden, denn bereits ein nur kleiner Zinsunterschied von 0,5% p.a. kann bei einer Gesamtlaufzeit von 25 Jahren Mehrkosten im fünfstelligen Bereich verursachen. In der Regel werden die Zinsen, die bei Baufinanzierungsdarlehen vereinbart werden, für einen Zeitraum von 5-15 Jahren festgelegt. Nur in einigen Fällen ist die Zinsbindungszeit länger. Dies bedeutet für die Kreditnehmer, da die Kredite während dieser Zeit nur sehr selten getilgt sind, dass sie nach Ablauf der Zinsbindung erneut in Verhandlungen mit der Bank treten müssen, um die Konditionen für die Anschlussfinanzierung zu vereinbaren.
Diese werden dann natürlich anhand des zu diesem Zeitpunkt geltenden Zinsniveaus vereinbart, welches natürlich deutlich höher liegen kann als derzeit. Ist dies der Fall, müssen die Kreditnehmer auch mit höheren Raten für ihre Finanzierung rechnen, was unter Umständen, abhängig von der tatsächlichen Zinserhöhung, zu finanziellen Problemen führen kann. Um für einen langen Zeitraum Planungssicherheit zu erhalten, sollten Kreditnehmer daher die Zinsen möglichst langfristig vereinbaren, denn während der Zinsbindungszeit ändert sich auch die Kreditrate nicht. Gerade beim derzeit niedrigen Zinsniveau ist es zu empfehlen, die Konditionen mindestens für 15 Jahre, besser sogar noch länger zu vereinbaren.
Durch eine langfristige Zinsbindung müssen Kreditnehmer zwar meist einen kleinen Zinsaufschlag bezahlen, dieser ist für die erlangte Sicherheit aber relativ gering. Längerfristige Zinsbindungen finden Kreditnehmer zum Beispiel bei Hypothekenbanken, aber auch Bausparkassen bieten mit ihren Konstantprogrammen Zinsbindungen sogar über die gesamte Darlehenslaufzeit an. Bei diesen Krediten wird ein tilgungsfreies Vorausdarlehen mit einem Bausparvertrag kombiniert. Während der Laufzeit des Vorausdarlehens werden für dieses nur Zinsen gezahlt, nebenbei erfolgt die Ansparung eines Bausparvertrages. Ist dieser zuteilungsreif, wird das Vorausdarlehen mit dem Bausparvertrag abgelöst, der Kreditnehmer zahlt nun nur noch das Bauspardarlehen zurück.
Bei langen Zinsbindungszeiten ist jedoch zu beachten, dass sich zwar die Zinsen sowie die Raten nicht ändern, der Kreditnehmer während der ersten zehn Jahre aber auch keine Möglichkeit der Kreditkündigung hat. Erst nach dem Ablauf der ersten zehn Jahren kann mit einer sechsmonatigen Kündigungsfrist gekündigt werden. Sofern die Banken einer vorzeitigen Kündigung zustimmen würden, muss der Kreditnehmer Vorfälligkeitsgebühren bezahlen. Fazit: Eine lange Zinsbindungszeit lohnt sich beim derzeitigen Zinsniveau vor allem für Kreditnehmer, die keine Zahlungen erwarten bzw. ihr Haus langfristig finanzieren wollen.