Der Anlagebereich besteht aus sehr vielen Produkten, die sich in vielerlei Hinsicht voneinander unterscheiden. Es gibt sehr sichere, sehr risikoreiche Produkte oder auch solche Finanzprodukte, die einen guten Mittelweg zwischen Sicherheit und Ertrag versprechen. Zu den sicheren und einfachen Geldanlagen kann man zum Beispiel Spareinlagen, Tagesgelder und noch einige andere Produkte rechnen. Genauso werden aber auch Finanzprodukte angeboten, die weder sicher noch einfach verständlich sind. Dazu gehören sicherlich auch die Derivate, bei denen es sich um relativ riskante und für viele Anleger auch sehr schwer verständliche Finanzinstrumente handelt. Es gibt verschiedene Derivate-Arten, die sich in manchen Punkten unterscheiden, aber auch einige grundsätzliche Gemeinsamkeiten aufweisen können.
Zu den Derivaten gehören zum Beispiel Optionen bzw. Optionsscheine, Zertifikate, Futures und der Handel mit CFDs. Der Begriff Derivate bedeutet, dass es sich um ein Finanzinstrument handelt, welches von einem anderen Finanzprodukt, zum Beispiel von einer Aktie, abgeleitet wurde. Daher hat auch jedes Derivate-Produkt einen sogenannten Basiswert, auf den es sich bezieht. Dieses Basisprodukt kann zum Beispiel eine Aktie sein, ebenso ein Rohstoff und es gibt noch andere Basiswerte. Eine Gemeinsamkeit besteht bei allen Derivaten zum Beispiel darin, dass sich die Wertentwicklung des Derivates, also zum Beispiel des Optionsscheins, nahezu ausnahmslos an dem Basiswert orientiert.
Steigt die Aktie als Basiswert des Optionsscheins im Kurs, so gewinnt in der Regel auch der Optionsschein als eine mögliche Derivate-Art an Wert zu. Eine weitere Gemeinsamkeit und Haupteigenschaft besteht bei allen Derivaten darin, dass diese vom Anleger nicht zum mittel- oder gar zum langfristigen Investieren genutzt werden. Vielmehr dienen die Derivate fast ohne Ausnahme der reinen Spekulation, durch die der Kunde möglichst schnell möglichst hohe Gewinne erzielen möchte. Allerdings können Derivate durchaus auch zur Portfolioabsicherung genutzt werden. Eine weitere Eigenschaft, die ebenfalls alle Derivate mit sich bringen, ist die überproportionale Entwicklung des Kurses/Wertes, wenn man diese mit der Kursänderung des Basiswertes vergleicht.
Was sicherlich für viele Anleger zunächst sehr kompliziert klingt, ist dennoch recht einfach zu erläutern. Denn nahezu jedes Derivat, sei es ein Optionsschein oder auch ein CFD, ist mit einem sogenannten Hebel ausgestattet. Dieser bewirkt, dass der Wert des Derivates sich um ein Vielfaches gegenüber der Änderung des Kurses verändert, den der Basiswert vollzieht. Steigt also der Kurswert der Aktie A als Basiswert zum Beispiel um drei Prozent und hat der Optionsschein einen theoretischen Hebel von beispielsweise 4:1, dann würde der Wert des Optionsscheins - zumindest theoretisch - um zwölf Prozent verändern.