Eine Umschuldung wird vor allem von Personen in Betracht gezogen, welche monatliche Raten an mehrere, unterschiedliche Gläubiger zahlen müssen. Anstelle von vielen Zahlungen werden diese mit der Umschuldung zu einer einzigen Rate zusammengefasst. Diese Möglichkeit sollte jedoch genau überlegt werden, denn leider ist eine Umschuldung für den Schuldner oft mit hohen Kosten verbunden. Bevor eine Umschuldung in Betracht gezogen wird, sollte der Schuldner sich zuerst einen Überblick über alle vorhandenen Schulden schaffen. Berechnet werden muss dabei die tatsächlich anfallende Höhe der monatlichen Ratenzahlungen und eine Gegenüberstellung der monatlichen Kosten für eine Umschuldung. Jeder Schuldner, welcher einen Umschuldungskredit in Anspruch nehmen möchte, sollte alle weiteren Kosten für den Kredit, wie zum Beispiel Bearbeitungs- und Vermittlungsgebühren mit einberechnen.
Verbraucher, welche den Umschuldungskredit oftmals als einzigen Ausweg sehen, um finanziellen Spielraum zu erhalten, sollten unbedingt vor dem Entschluss einen derartigen Kredit abzuschließen, eine Schuldnerberatungsstelle um Rat fragen, denn diese stehen dem Schuldner mit Tipps und Tricks zur Seite und finden oftmals eine bessere Lösung. Vor allem bei Umschuldungsangeboten ohne SCHUFA-Auskunft ist Vorsicht geboten, denn hinter diesen Angeboten verbergen sich oftmals unseriöse Anbieter. Der Schuldner wird später durch versteckte Kosten, Vorauszahlungen sowie an die Kreditvergabe gekoppelte Vertragsabschlüsse, mit zusätzlichen Kosten konfrontiert, welche im Endeffekt nur noch mehr Schulden verursachen.
Die so genannte Umschuldung kann sich jedoch vor allem im Bereich der Immobilienfinanzierung lohnen, wenn der Kreditnehmer bereits über einen laufenden Darlehensvertrag verfügt, jedoch in der nächsten Zeit mit steigenden Zinsen rechnet. Die Einholung von unterschiedlichen Angeboten für die Anschlussfinanzierung bietet die Möglichkeit, sich günstige Zinsen bereits vor dem Ablauf des alten Darlehensvertrages zu sichern. Bei Finanzierungen, die in den nächsten 12 Monaten auslaufen, können bereits jetzt Angebote eingeholt werden. Viele Banken verzichten bei einem frühzeitigen Umschuldungsdarlehen, bzw. einer Anschlussfinanzierung, auf die Bereitstellungszinsen. Besonders beliebt ist derzeit vor allem das Forward-Darlehen, denn die Kreditgebenden Banken verzichten oft auf die Zinszuschläge.
Der Darlehensnehmer sollte dabei jedoch beachten, dass bei Darlehen, die 12 Monate ohne Bereitstellungszinsen angeboten werden, die Zinsfestschreibung sofort beginnt und erst - je nach geschlossenem Vertrag -, in rund 10 Jahren endet. Bei Darlehen, welche erst in rund 60 Monaten auslaufen, lohnt sich auf jeden Fall der Abschluss eines so genannten Forward-Darlehens. Das Forward-Darlehen kann somit bereits jetzt in Anspruch genommen werden, während die Darlehenssumme erst zum Umschuldungstermin bereit gestellt wird. Bis zur tatsächlichen Inanspruchnahme fallen für den Darlehensnehmer keinerlei Kosten und Zinsen an und ebenfalls übernimmt die neue Bank alle notwendigen Formalitäten, damit das alte Darlehen pünktlich zum Ablauftermin bei der bisherigen Bank abgelöst wird.