Die Berufsgruppe der Beamten hat in Deutschland zahlreiche Vorteile. Dies ist zum einen die Sicherheit des Arbeitsplatzes, denn Kündigungen sind bei Beamten sehr selten. Zum anderen erhalten Beamte hohe Bezüge, die zudem regelmäßig gezahlt werden. Probleme mit der Insolvenz des Arbeitgebers oder verspäteten Lohnzahlungen kennen Beamte nicht. Aus diesem Grund sind sie auch für Banken im Kreditbereich eine beliebte Zielgruppe, denn sie weisen in der Regel eine sehr gute Bonität auf. Speziell für Beamte wurden daher in der Vergangenheit auch spezielle Beamtenkredite angeboten, die sich vor allem durch niedrige Zinssätze auszeichnen. Beamtendarlehen können in Einzelfällen auch an Angestellte des Öffentlichen Dienstes vergeben werden, sofern sie den Status der Unkündbarkeit bereits erreicht haben. Gleichfalls gelten sie für Soldaten, Richter und Polizeibeamte. Beamtenkredite sind keine standardisierten Ratenkredite, sondern stellen vielmehr eine Kombination aus tilgungsfreiem Darlehen sowie einer Renten- oder Lebensversicherung dar.
Für das tilgungsfreie Darlehen muss der Kreditnehmer in diesem Fall lediglich die Zinsen bezahlen. Gleichzeitig sind jedoch auch die monatlichen Prämien für die Versicherung zu begleichen. Beide Summen in Kombination ergeben die gesamte Kreditbelastung. Zum Ablauf der Lebens- oder Rentenversicherung, der aus steuerlichen Gründen frühestens zwölf Jahre nach Vertragsbeginn liegen sollte, wird das Darlehen dann mit der Auszahlungssumme der Versicherung getilgt. Längstens werden Beamtendarlehen mit Laufzeiten von 25 Jahren angeboten. Sofern die Versicherung Überschüsse erwirtschaftet hat, stehen diese natürlich dem Kreditnehmer zur Verfügung.
Bei Lebensversicherungen gilt grundsätzlich, dass nur Kapitallebensversicherungen abgeschlossen werden können, da diese einen Sparplan beinhalten, dessen Kapital für die Rückzahlung verwendet werden kann. Reine Risikoversicherungen sind hierfür nicht vorgesehen. Die abgeschlossene Versicherung stellt gleichzeitig auch die Sicherheit des Darlehens dar, sie wird deshalb an die Bank abgetreten. Weitere Sicherheiten sind jedoch nicht nötig. Somit können Kreditnehmer die Darlehensaufnahme mit der Absicherung der Familie leicht verbinden. Die Höhe der Beamtendarlehen richtet sich nach den Nettobezügen des Kreditnehmers, die natürlich per Gehaltsauszug belegt werden müssen.
Je nach Kreditgeber können die Darlehen über das 15 bis 20-fache dessen vergeben werden. Die Verwendung der Darlehen ist immer frei, es sollten mit ihnen jedoch andere, bereits bestehende Darlehen mit abgelöst werden. Anbieter für Beamtendarlehen findet man im Internet, auch Versicherungen sind hier ein idealer Ansprechpartner. Die Konditionen unterscheiden sich jedoch, wodurch ein Vergleich unumgänglich ist. Die Zinssätze für Beamtendarlehen beginnen bei 4,99% p.a. effektiv, andere Anbieter hingegen berechnen bis zu 8,99% p.a. Vor allem bei größeren Darlehenssummen kann dies hohe Mehrkosten verursachen.