Viele Menschen, die einen Kredit aufnehmen wollen, informieren sich heute vorab im Internet über die möglichen Konditionen. Hierzu stehen verschiedene Onlinerechner zur Verfügung, die jederzeit kostenlos genutzt werden können. Auch auf den Homepages der Kreditinstitute können verschiedene Kredite berechnet werden. Sofern Kreditangebote verglichen werden sollen, ist dies anhand des effektiven Jahreszinses möglich. Er gibt Auskunft darüber, welche Kosten wirklich bei einem Kredit anfallen und stellt somit eine Vergleichsgröße dar. Er berücksichtigt zum Beispiel neben dem eigentlichen, dem Nominalzins, auch die Bearbeitungsgebühren sowie weitere Gebühren, die mit dem Kredit unmittelbar verbunden sind. So können zum Beispiel Kreditangebote enttarnt werden, die zwar einen geringen Nominalzins bieten, deren Gebühren aber sehr hoch sind. Den effektiven Jahreszins müssen die Banken im Übrigen bei Kreditangeboten nach der Preisangabenverordnung immer nennen.
Wichtig ist zudem, ob für den Kredit weitere Kosten anfallen, die im Angebot noch nicht enthalten sind. Dies könnten zum Beispiel Kontoführungsgebühren sein, auch die Abschlussgebühr eines eventuell notwendigen Bausparvertrages wird nicht immer in den Effektivzins eingerechnet. Gleiches gilt für eine Kreditversicherung. Um Kreditangebote jedoch vergleichen zu können ist es wichtig, dass die Voraussetzungen bei allen Angeboten wirklich gleich sind. So sollte zum einen der Kreditbetrag, aber auch die Laufzeit identisch sein. Weiterhin sollten die verschiedenen Sondervereinbarungen betrachtet werden. Ist zum Beispiel bei dem günstigeren Angebot auch die Möglichkeit der Sondertilgung gegeben und wie steht es bei Baufinanzierungsdarlehen mit der Bereitstellungszeit. Nur wenn auch diese Faktoren berücksichtigt werden, ist der Vergleich wirklich objektiv.
Leider bieten aber die verschiedenen Angebote nicht immer die gleichen Bedingungen, daher sollten Kunden die Kreditauswahl auch nach ihren persönlichen Wünschen treffen. Weiterhin sollte bei jeder Kreditberechnung beachtet werden, dass die Banken seit 2007 die bonitätsabhängige Zinsberechnung nutzen. Diese Art der Zinsberechnung ist durch die neuen Eigenkapitalrichtlinien Basel II notwendig geworden. Somit ist der Zins, der sich im Internet berechnet, lediglich ein indikativer Zinssatz, der sich zum Beispiel nach Abfrage der Schufa-Daten noch ändern kann. Somit können sich Kreditnehmer im Internet anhand der hier ermittelten Daten zwar orientieren, ob das Angebot allerdings wirklich das günstigste ist, kann nur nach Einreichung aller kreditrelevanten Unterlagen überprüft werden.
Ein detailliertes Angebot mit einer festen Kondition vergeben die Banken demnach immer erst nach Einreichung der Einkommensnachweise sowie der Unterlagen für die vereinbarte Sicherheit. Bei Ratenkrediten ist ein solcher Antrag bereits im Internet möglich. Hier müssen die Kunden ihr Einkommen sowie alle für den Kredit notwendigen Daten eingeben und erhalten nach Abschluss, wenn auch die Schufa überprüft wurde, ein Angebot, bei dem die Kondition feststeht. Bei Baufinanzierungen ist die Zinsermittlung jedoch nicht pauschal möglich, denn um die Zinsen zu berechnen ist auch die Bewertung der Grundschuld, die als Sicherheit dient, notwendig. Daher müssen erst alle Unterlagen, bei einer Onlinebeantragung, an die Bank gesendet werden, bei der Antragstellung vor Ort können diese in der Filiale abgegeben werden.