Wer einen Kredit aufnehmen möchte, sollte sich vorab die Zeit für einen umfassenden Vergleich nehmen. Es geht bei einem Vergleich jedoch nicht darum, die Werbeangebote einzelner Banken miteinander zu vergleichen, sondern die individuellen Angebote für den Kreditnehmer. Wenn eine Bank für ein Kreditangebot wirbt, ist der angegebene Zinssatz nur das Minimum. Wie hoch der tatsächliche Zinssatz bei einer Kreditaufnahme ist, macht sich an verschiedenen, individuellen Faktoren fest. Für die Höhe des Zinssatzes ist es beispielsweise mit entscheidend, welche Kreditlaufzeit gewählt wird. Soll die Rückzahlung über einen längeren Zeitraum andauern, ist der Zinssatz generell höher, als bei einer kurzen Laufzeit. Ebenfalls entscheidend für die Zinshöhe ist die Kreditwürdigkeit des Kreditinteressenten. Diese bemisst sich am sogenannten Scoringwert, der von der Schufa berechnet und an die Bank übermittelt wird.
Dieser Wert wird aus verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise Wohnort, Einkommen, bereits vorhandene Verträge und Anzahl der unterhaltspflichtigen Personen im Haushalt berechnet. Je höher der Wert ausfällt, desto höher ist die Kreditwürdigkeit des Verbrauchers. Für die Bank bedeutet eine hohe Kreditwürdigkeit mehr Sicherheit und der Zinssatz wird niedriger gesetzt. Werden nur die Werbeangebote verschiedener Banken miteinander verglichen, bekommt der Verbraucher kein verlässliches Ergebnis.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Zinssatz bei einer tatsächlichen Kreditaufnahme nicht dem Satz aus der Werbung entspricht. Daher sollten immer erst individuelle Angebote bei verschiedenen Banken eingeholt werden, bevor ein Kreditvergleich durchgeführt wird. Ein Angebot wird von der Bank gemacht, wenn Informationen über die gewünschte Kredithöhe, die Laufzeit und das Einkommen vorliegen. Anhand dieser Daten kann die Bank eine Auskunft darüber erteilen, zu welchen Konditionen die Kreditaufnahme möglich wäre.