Bei der Vergabe einer Kreditkarte prüft die ausgebende Bank oder die Kartengesellschaft im Allgemeinen die Bonität des Antragstellers. Dies erfolgt anhand verschiedener Kriterien und Faktoren. Unter anderem wird das Einkommen und das Vermögen herangezogen, sowie eine Auskunft bei der Schufa abgefragt. Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung sammelt seit mehreren Jahrzehnten Daten über das Kreditverhalten von über 60 Millionen Deutschen. Diese Daten werden unter anderem von Banken, Handelsunternehmen aber auch von Mobilfunkunternehmen an die Schufa gemeldet, die wiederum von dort Informationen über ihre Kunden beziehen, um eine Bonitätsbewertung durchführen zu können.
Die der Schufa angeschlossenen Unternehmen melden unter anderem den Abschluss eines Kreditvertrages, eines Handyvertrages, die Ausgabe von Kreditkarten, einen Ratenkauf, mögliche Probleme bei der Rückzahlung von Krediten, Rücklastschriften mangels Deckung und Zwangsmaßnahmen, beispielsweise Mahnbescheide und Zwangsvollstreckungen. Mit den gesammelten Angaben sollen zum einen die Kunden selbst vor einer Überschuldung geschützt werden. Zum anderen sichern sich die Unternehmen und Banken vor Kunden mit einer schlechten Bonität. Bei der Prüfung eines Kreditkartenantrages ist eine positive Schufa wichtig, um eine Kreditkarte mit einem entsprechenden Kreditrahmen zu bekommen.
Bei den meisten Karten liegt der normale Kreditrahmen zwischen 1.000 Euro und 3.000 Euro. Fällt die Schufa-Auskunft negativ aus, kann die Bank die Ausgabe der Kreditkarte ablehnen oder einen sehr niedrigen Verfügungsrahmen festlegen, beispielsweise nur 500 Euro. Aber auch bei einer negativen Schufa gibt es dennoch eine Möglichkeit, eine Kreditkarte zu erhalten. Einige Banken bieten hier die so genannten Kreditkarten ohne Schufa an. Das sind Karten, die auf Guthabensbasis (Prepaid) genutzt werden können. Eine Schufa-Auskunft wird bei dieser Kartenart nicht abgefragt. Das Grundlimit liegt bei 0 Euro. Der Verfügungsrahmen wird erst nach einer Einzahlung oder Überweisung auf das Kreditkartenkonto aktiviert.
Die Kreditkarte ohne Schufa kann im gleichen Umfang wie eine normale Kreditkarte genutzt werden, also weltweit zum Bezahlen von Waren in Geschäften und im Internet, aber auch zur Bargeldabhebung im Ausland an Automaten und an Bankschaltern. Einzige Ausnahmen bilden Geschäfte, die noch die alten "Kartenratschen" nutzen, also einen papierhaften Beleg für die Kartenzahlung einsetzen. Da die Kreditkarte ohne Schufa keine Prägedaten enthält, kann sie bei Händlern mit Altgeräten nicht eingesetzt werden. Die Prepaid Kreditkarten können nicht überzogen werden und bieten deshalb einen guten Schutz vor Überschuldung