Erklärung und Funktionsweise von Ethereum

Erklärung und Funktionsweise von Ethereum

Wie funktioniert das Ethereum Staking?
Im September 2022 war es schließlich so weit, Ethereum wechselte vom Proof of Work zum Proof of Stake. Mit dem „Merge“ verschmolz das Mainnet der Blockchain mit der neuen Version, bei der nicht mehr leistungsstarke Hardware die Transaktionen verifiziert, sondern der Stake der Staker. Seitdem lässt sich dank dem Ethereum Staking ein passives Einkommen an Ether Token aufbauen. Doch dafür ist ein gewisses technisches Verständnis notwendig.

Was genau passiert beim Ethereum Staking?
„Staking“ bezeichnet einen Konsensmechanismus, bei dem die Staker die Transaktionen verifizieren und damit neue Blöcke der Blockchain hinzufügen. Als Belohnung für ihre Dienste erhalten sie den Block Reward in Form derselben Kryptowährung. Im Gegensatz zum Proof of Work Mining von Bitcoin und vielen anderen Coins wird dabei keine leistungsstarke Hardware benötigt. Allerdings ist es notwendig, sich mit einer eigenen Node als Validator dem Netzwerk anzuschließen oder einem Validator seine Bestände zu delegieren, wodurch man einen Anteil an den Block Rewards erhält.

Entscheidend dafür, als Validator ausgewählt zu werden, ist der Stake. Je höher der Stake, also die Menge an Ether Tokens, desto höher die Wahrscheinlichkeit, den Block Reward zu erhalten. Es ist also notwendig, zunächst Ether zu kaufen, bevor es mit dem Staking losgehen kann. Diese Ether werden dann für eine unbestimmte Zeit eingefroren, lassen sich also nicht zum Handeln oder zum Bezahlen von Gebühren auf dem Netzwerk verwenden. Achtung: Aktuell ist es nicht möglich, seine gestakten Ether abzuziehen. Diese Option wird mit einem kommenden Update im Laufe des Jahres eingeführt.

Ethereum als Validator staken
Validatoren haben die höchsten Einstiegshürden, allerdings auch die meiste Kontrolle und potentiell höchsten Gewinne. Ein Validator muss mindestens 32 ETH einfrieren, um sich dem Netzwerk anschließen zu dürfen. Egal, wie hoch der Kurs gerade steht, ohne ein ordentliches Startkapital klappt es nicht. Weiterhin benötigt ein Validator einen Ethereum Client und einen Computer, welcher diesen rund um die Uhr ausführt. Es gibt eine Reihe von verschiedenen Clients für Ethereum. Die Software „Prysm“ etwa verwendet die Programmiersprache Go, während „Lighthouse“ auf Rust setzt. „Teku“ hingegen ist in Java geschrieben und richtet sich vor allem an Unternehmen und das Business.

Der PC muss einige sehr spezielle Anforderungen erfüllen, die sich genauer nachlesen lassen. Unter anderem wird eine SSD-Festplatte mit mindestens 1 Terrabyte Speicherplatz vorausgesetzt. Validatoren sollten über eine gute Internetverbindung verfügen, sie sollte mindestens 1,2 bis 1,3 GB an Downloads und 0,9 bis 1 GB an Uploads leisten können.

Staking as a Service
„Staking as a Service“ (SaaS) beschreibt das Staking mithilfe eines Drittanbieters. Dieser Service ermöglicht es einem, am Staking teilzunehmen, ohne ein Validator werden zu müssen und mit weniger als 32 ETH. Dabei wird der eigene Stake an ein Unternehmen delegiert, welches als Validator mit eigenen Nodes auftritt. Das erhöht den Stake dieser Node und damit die Wahrscheinlichkeit, die anstehenden Transaktionen zu verifizieren. Die Block Rewards werden anschließend gemäß der Höhe ihres Stakes an die verschiedenen Nutzer verteilt. Staking as a Service wird von einigen Krypto Börsen und Krypto Unternehmen angeboten. Darunter etwa Lido, Coinbase, Kraken, Binance und noch einige kleinere.

Dieser Service bietet einige Vorteile. Nicht nur lässt sich mit niedrigeren Beträgen starten, man muss sich auch nicht die technische Expertise aneignen, einen Client ständig laufen zu lassen. Allerdings haben Nutzer des Stakings as a Service weniger Kontrolle und können keinen Einfluss auf das Netzwerk ausüben. Zudem müssen sie dem Service-Anbieter vertrauen können. Schließlich übergeben die Nutzer ihre Stakes an eine Drittpartei. „Not your keys, not your coins“ lautet einer der Leitsprüche der Krypto-Community. Wer auf diese Weise seine Ether Tokens an einen Dritten delegiert, verliert die Kontrolle über sie, bis er sie zurückverlangt.

Pool-Staking
Beim Pool-Staking delegierten die Staker ihre Ether-Bestände an einen Pool. In dem Pool werden alle Ether der Teilnehmer zu einem einzigen Stake gesammelt, welcher anschließend von dem Pool-Betreiber zum Staking genutzt wird. Der Pool-Betreiber teilt die Einnahmen anschließend unter allen Teilnehmern entsprechend der Höhe ihres individuellen Stakes auf. Ursprünglich sind die Staking Pools entstanden, damit auch Menschen mit weniger großen Beständen eine Chance haben. Auch diese Möglichkeit erfordert keine eigene Hardware vom Staker, übergibt jedoch die Verantwortung an Drittparteien. Die Staker müssen dem Pool-Betreiber vertrauen können, dass dieser mit den eingezahlten Ether auch sorgsam umgeht.

Die Unterschiede zum Staking as a Service sind nicht immer eindeutig. In der Regel sind SaaS-Anbieter größere Plattformen und Unternehmen, welche das Staking als betreuten Service anbieten. Staking Pools hingegen sind individuelle Pools, welche sich auf das Staking fokussieren. Es kann etwas technisches Vorwissen verlangen, sich einem solchen Pool anzuschließen. Beispiele wären etwa Ankr, RocketPool, Stake.us, Blox oder Allnodes.

^