Bei vielen Bauherren reicht das Budget, trotz niedriger Zinsen für Baufinanzierungen in Deutschland, nicht aus, um ein angemessenes Eigenheim neu errichten oder kaufen zu können. Häufig suchen Bauherren deshalb nach Alternativen zu klassischen Finanzierungsmodellen. Immer öfter kommen zum Beispiel auch endfällige Darlehen zum Einsatz, bei denen die Bauherren nicht das Darlehen monatlich tilgen, sondern eine Lebensversicherung besparen, mit welcher das Darlehen bei Fälligkeit abgelöst wird. Immer mehr Bauherren entdecken seit einigen Jahren auch das Ausland für die Baufinanzierung. Da es einige Länder gibt, in denen die Zinsen für Baudarlehen noch deutlich tiefer liegen als in Deutschland, gibt es häufig Sparpotentiale. Als besonders attraktive Länder für eine Fremdwährungsfinanzierung gelten zum Beispiel die Schweiz oder der Inselstaat Japan. Die Zinsen in beiden Ländern sind wesentlich niedriger als in Deutschland, sodass die monatliche Belastung entsprechend geringer ausfällt.
Viele ausländische Banken haben die Nachfrage aus Deutschland und anderen Eurostaaten erkannt und bieten spezielle Services für die Devisenausländer an, um ihnen die Finanzierung so einfach wie möglich zu machen. In vielen Fällen gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der Bank für den Kunden so, wie es auch in Deutschland der Fall wäre. Die Banken kennen aber nicht nur die hohe Nachfrage bei den Bau- oder Kaufwilligen, sondern auch deren Bedenken bezüglich einer Fremdwährungsfinanzierung. Viele potentielle Kunden scheuen das Währungs- oder Devisenmarktrisiko, welches zwangsläufig entsteht, wenn zum Beispiel ein Deutscher ein Darlehen in Schweizer Franken aufnimmt. Damit ist das Risiko gemeint, welches der Tatsache geschuldet ist, dass die Wechselkurse variabel und eben nicht fix sind.
Sollte die Fremdwährung nämlich gegenüber der Währung, in der der Darlehensnehmer seine Einkommen erzielt, abwerten, steigt die Belastung des Kreditnehmers an. Da die Devisenmarktentwicklungen nicht vorhersehbar sind und die Schwankungen hoch ausfallen können, kann dieses Risiko die Finanzierung sogar gefährden oder untragbar machen. Die ausländischen Banken bieten ihren potentiellen Kunden deshalb an, sich gegen die Währungsrisiken abzusichern. Der Abschluss eines so genannten Hedgings oder Absicherungsgeschäfts, erfolgt in der Regel über standardisierte Produkte, die die Banken in Verbindung mit den Fremdwährungsdarlehen anbieten. Dabei handelt es sich um sogenannte "Währungscaps". Ein Währungscap ist natürlich mit Kosten verbunden, die den Zinsvorteil eines Fremdwährungsdarlehens minimieren. Allerdings können die Kunden im Endeffekt trotzdem eine reale Ersparnis gegenüber einem Eurodarlehen erzielen, da die Kosten den Zinsvorteil nicht überkompensieren.
Bei der Auswahl des passenden Instituts sollte der Interessent sorgfältig vorgehen. Prinzipiell sollten die gleichen Auswahlkriterien gelten, die auch bei der Wahl einer passenden Bank im Heimatland relevant wären. Die Effektivkosten für das Darlehen sollten allerdings genau mit Angeboten aus dem Heimatland verglichen werden, da es sich in einigen Fällen nicht lohnt, auf eine Fremdwährungsfinanzierung zu setzen. Besonderes Augenmerk sollte auf Kostenpunkte gerichtet werden, die normalerweise im Heimatland unüblich sind. Hier verstecken sich potentielle Kostenfallen. Eine gut geplante und durchdachte Fremdwährungsfinanzierung durch eine ausländische Bank kann aber grundsätzlich eine günstige Alternative sein!