Fonds Preise und der Cost-Average-Effekt

Fonds Preise und der Cost-Average-Effekt

Im Anlagebereich hat der Kunde heute viele Möglichkeiten, in welche Art von Produkte er sein Kapital investieren kann. Eine mögliche Anlageform sind auch die Investmentfonds. Diese sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden und werden zunehmend in Form von Fondssparverträgen auch für die private Altersvorsorge genutzt. Ein Investmentfonds wird von einer Investmentgesellschaft auferlegt und zeichnet sich dadurch aus, dass er das Kapital vieler Anleger sammelt und davon bestimmte Wertpapiere kauft oder in Immobilien investiert. Auch wenn die einzelnen Fonds nicht an der Börse gehandelt werden, so wird dennoch fast immer täglich ein Preis des jeweiligen Fondsanteils ermittelt. Die Preisberechnung wird von der jeweils emittierenden Fondsgesellschaft vorgenommen. Die Fonds Preise hängen natürlich von der Kursentwicklung der im Fondsvermögen enthaltenen Wertpapiere ab. Investiert ein Fonds zum Beispiel in DAX-Werte und steigen diese an einem Börsentag nahezu allesamt, so wird auch der Preis des Aktienfonds steigen.

Grundsätzlich wird der Preis des jeweiligen Fondsanteils so ermittelt, dass die Gesellschaft ihr vorhandenes Gesamtvermögen (Kontoguthaben zuzüglich Wertpapiervermögen) durch die im Umlauf befindliche Anzahl von Fondsanteilen dividiert. Somit kann täglich der so genannte Rücknahmepreis ermittelt werden, zu dem der Anleger die Fondsanteile wieder veräußern könnte. Viele Fonds haben jedoch zwei Preisangaben. Es handelt sich dabei um den schon erwähnten Rücknahmepreis zum einen, und dem Ausgabepreis zum anderen. Dieser beinhaltet einen Ausgabeaufschlag, der eine Art Gebühr oder Provision für die Fondsgesellschaft darstellt. Möchte der Kunde einen Fondsanteil kaufen, muss er immer den Ausgabepreis zahlen.

Auch der Cost-Average-Effekt basiert auf den Fondspreisen und trifft nur dann zu, wenn man regelmäßig Fondsanteile erwirbt, zum Beispiel im Rahmen eines Investmentfonds-Sparplans. Der Cost-Average-Effekt beinhaltet, dass es für den Kunden günstiger ist, regelmäßig für einen bestimmten Betrag Fondsanteile zu kaufen, als eine bestimmte Anzahl von Fonds. Am besten lässt sich der Cost-Average-Effekt an einem Beispiel erläutern. Angenommen, Kunde A kauft seit vier Monaten regelmäßig eine bestimmte Anzahl von Fondsanteilen, nämlich monatlich 3 Anteile. Kunde B hingegen kauft monatlich für einen festen Betrag von 150 Euro die gleichen Fondsanteile. Der Preis des Fonds betrug im ersten Monat 48 Euro, im zweiten 50 Euro, im dritten Monat 54 Euro und im vierten Monat 46 Euro.

Kunde A, der immer drei Anteile pro Monat kauft, hätte also eine Gesamtsumme von 594 Euro aufwenden müssen und hält derzeit 12 Anteile. Somit musste er für einen Anteil im Durchschnitt einen Betrag von 49,50 Euro aufwenden (594/12). Kunde B kauft hingegen für 150 Euro pro Monat Anteile, was in vier Monaten eine Gesamtsumme von 600 Euro ausmacht. Er hält momentan 12,16 Anteile (150 Euro / 48 Euro Preis je Anteil + 150 Euro / 50 Euro usw.). Kunde B musste also nur einen durchschnittlichen Preis von 49,34 Euro je Anteil zahlen. Der Cost-Average-Effekt kommt also dadurch zustande, dass man bei günstigen Preisen mehr, und bei teureren weniger Anteile erwirbt.

^