Anleger interessieren sich derzeit besonders für Fonds, da mit Tagesgeldern oder Spareinlagen kaum noch eine einigermaßen akzeptable Rendite erzielt werden kann. Schon seit Jahrzehnten bieten allein in Deutschland mehr als 100 Fondsgesellschaften ihre Anteile zum Kauf an, wobei sich die meisten Anleger für offene Investmentfonds entscheiden. In diesem Bereich gibt es beispielsweise Rentenfonds oder auch Aktienfonds, die mit einer besonders guten durchschnittlichen Rendite ausgestattet sind. Eine Besonderheit besteht bei den klassischen Aktienfonds darin, dass es verschiedene Fondsmanager gibt, die sich um die Verwaltung und letztendlich auch um eine möglichst gute Rendite kümmern.
Damit stehen offene Fonds im Gegensatz zu den etwas neueren ETF-Fonds, die auch als Passivfonds bezeichnet werden. Bei den ETF-Fonds gibt es nämlich keine aktive Fondsverwaltung bzw. keinen Fondsmanager, der eine aktive Auswahl nach seinem Ermessen trifft. Bei klassischen Aktienfonds sieht dies hingegen anders aus, denn hier besteht die wesentliche Aufgabe des Fondsmanagements darin, sich gezielt für besonders aussichtsreiche Aktienwerte zu entscheiden. Die aktive Auswahl von Wertpapieren ist demzufolge eine wichtige Eigenschaft, mit der klassische Aktienfonds ausgestattet sind. Anleger sollten wissen, dass dieses aktive Fondsmanagement keinesfalls kostenlos ist, denn mitunter werden sogenannte Managementgebühren zwischen zwei und drei Prozent berechnet.
Diese Gebühren gibt es bei den ETF-Fonds in dem Umfang bei Weitem nicht, sodass Anleger durchaus einen Vergleich ziehen sollten, was letztendlich die Gesamtrendite angeht. In einem solchen Vergleich wird dann häufiger das Ergebnis zum Vorschein kommen, dass die ETF-Fonds einen besseren Ertrag als die aktiv gemanagten Aktienfonds erzielen können, was im Prinzip widersprüchlich zur eigentlichen Intention ist. Gerade das aktive Fondsmanagement soll nämlich eigentlich dazu führen, dass der jeweilige Fonds besser als ein Vergleichsindex abschneidet. Tatsächlich haben zahlreiche Untersuchungen in der Praxis allerdings gezeigt, dass ETF-Fonds im direkten Vergleich mit Aktienfonds in über 70 Prozent aller Fälle sogar dann einen besseren Ertrag erzielen, wenn die ohnehin bei Aktienfonds relativ hohen Gebühren außen vor gelassen werden.
In der Praxis ist es also nicht selten so, dass die Fondsmanager anscheinend eine falsche Auswahl an Wertpapieren treffen. Denn anders ist es nicht zu erklären, dass viele klassische Aktienfonds schlechter als Indexfonds abschneiden, die sich einfach nur an einem bestimmten Aktienindex orientieren. Aufgrund dieser Tatsache sollten sich an einer Fondsanlage interessierte Kunden also definitiv damit beschäftigen, ob sie eher einem Fondsmanager bei der aktiven Auswahl von Wertpapieren vertrauen oder sich auf den Indexfonds verlassen, der schlichtweg einen bestimmten Index nachbildet.